Gefängnisrevolten

Griechische Häftlinge proben den Aufstand

Ausland
24.04.2007 21:58
In mindestens vier griechischen Gefängnissen haben am Dienstag Häftlinge gegen die Haftbedingungen protestiert. Im Hochsicherheitsgefängnis von Piräus setzte die Polizei massiv Tränengas ein, um rund ein Dutzend Gefangene daran zu hindern, die äußere Mauer des Gefängnisses zu erreichen. Andere Häftlinge zündeten in ihren Zellen Matratzen und Decken an.

Sondereinheiten der Polizei waren auch in den Gefängnissen der westgriechischen Stadt Patras sowie auf der Insel Korfu im Einsatz, berichtete das griechische Fernsehen. "Wir werden alles tun, um die Ordnung in den Gefängnissen wieder herzustellen", sagte am Dienstagabend der griechische Justizminister Anastassios Papaligouras.

Die Proteste begannen bereits vor zwei Tagen im Gefängnis der mittelgriechischen Kleinstadt Malandrino und breiteten sich am Dienstag aus. Die Häftlinge traten dort in einen Hungerstreik und weigerten sich, in ihre Zellen zurückzukehren. Auslöser des Ausstandes war nach Aussage der Häftlinge ein Streit zwischen einem Wärter und einem Gefangenen, bei dem der Insasse verprügelt worden sei. Die Häftlinge fordern eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen.

In Malandrino sitzen rund 450 Verbrecher ein, mehrheitlich verbüßen sie mehrjährige oder lebenslange Haftstrafen. In Piräus sitzen mehrere Mitglieder der 2003 zerschlagenen Terrororganisation 17. November. Diese Häftlinge nahmen jedoch nach Medienberichten nicht an den Protestaktionen teil. Vertreter des griechischen Justizministeriums versuchten am Dienstagabend, die Häftlinge zu beruhigen und zu überreden, in ihre Zellen zurückzugehen.

Die griechischen Gefängnisse sind überfüllt. In vielen Fällen sitzen doppelt so viele Gefangene in den Zellen, wie es in den Gefängnisplänen vorgesehen ist, berichteten griechische Medien.

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