40 Prozent der Voest-Aktien sind derzeit - wie Androsch befürchtet: noch - in heimischer Hand, davon gehört ein Viertel den Mitarbeitern und der Rest einem Konsortium aus Banken, Versicherungen und der Energie AG, wobei die Raiffeisen-Landesbank mit fast 16 Prozent den weitaus größten Anteil hat.
Ihr Generaldirektor Ludwig Scharinger unterstützt zwar Androschs Idee, drohende Übernahmen heimischer Betriebe durch ausländische Spekulanten mit einem „Österreich-Fonds“ zu verhindern, sieht die Gefahr bei der Voest aber nicht: „Sowohl wir selbst als auch unsere Partner in der Voest-Lösung sind stabile Aktionäre, die langfristige Interessen in der Region haben und daher sicher nicht ins Ausland verkaufen werden.“ Zumal die Voest hohe Dividenden abwirft: „Sie ist unsere beste Kuh im Stall. Die verkauft man nicht.“
Was Androsch bei den „riesigen Geldmitteln“ ausländischer Fonds aber für möglich hält. „In diesem Fall gibt es immer noch das vertraglich gesicherte Vorkaufsrecht des Landes“, wehrt LH Josef Pühringer als politischer Vater der Voest-Lösung ab.
Landesvize Erich Haider hält dagegen nur die Mitarbeiterbeteiligung für wirklich stabil: „Die Voestler sind die Einzigen, die sicher nicht ihre Jobs ins Ausland verkaufen werden.“ Er plädiert für eine Erhöhung ihres Anteils und bei anderen Unternehmen wie Lenzing für einen „OÖ-Beteiligungsfonds“, den die SP schon 2004 vorschlug, um in Leitbetrieben heimische Sperrminoritäten zu sichern.
In den Fonds-Ideen von Androsch und Scharinger sieht er eine neue Chance für den damals abgelehnten Vorschlag.
Foto: „Krone“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.