Grande Finale

Final Fantasy XII

Spiele
22.03.2007 10:11
Mit "Final Fantasy XII" geht eine Ära zu Ende - zumindest auf der Playstation 2. Der zwölfte Teil der Fantasy-Saga kitzelt noch einmal alle Ressourcen aus Sonys Konsole heraus und überzeugt nebst gewohnt bombastischer Grafik mit fesselnder Atmosphäre.

Seinen Anfang nimmt der zwölfte Teil der Sage in der Welt von Ivalice, in der das Königreich Dalmasca und das Archadianische Imperium im Krieg liegen. Der Konflikt wird beendet, als König Raminas' Palast von den Truppen des Imperiums gestürmt und der Herrscher dabei getötet wird. In einem kleinen Tutorial kann der Spieler diesem Prolog (und der Ermordung) zwar kurz beiwohnen, die wahre Geschichte ist jedoch zwei Jahre später angesiedelt: In Rabanastre, der Hauptstadt des einst so strahlenden Königreiches, will sich Taschendieb Vaan nicht mit den herrschenden Verhältnissen zufrieden geben und sinnt auf Rache. Der Weg vom Straßenjungen zum Helden führt dabei - wie könnte es anders sein - an etlichen Quests und Gegnern vorbei.

Ausgangspunkt der zahlreichen Abenteuer ist diese pulsierende Stadt, in der Völker aller Art ein- und ausgehen und auch die eine oder andere Geschichte zu erzählen haben. Zusammen mit bis zu maximal drei Gefährten zieht es Vaan von hier immer wieder in die angrenzenden Gegenden. Bevor es allerdings so weit ist, empfiehlt es sich in einem der zahlreichen Shops mit dem Nötigsten einzudecken. Neuerung Nummer eins: Ausrüstungsgegenstände bedürfen einer Lizenz. Man kann sich zwar Schwerter oder Rüstungen kaufen, benutzen kann man sie ohne dazugehörige Lizenz aber nicht. Die gibt's wiederum erst gegen im Gemetzel erworbene Lizenzpunkte.

Also am besten in einer der zahlreichen Schenken nach Steckbriefen Ausschau halten, um auf Monsterjagd zu gehen und mit Neuerung Nummer zwei Bekanntschaft zu machen: dem Kampfsystem. Die plötzlich aus dem Nichts auftauchenden Gegner gibt es nicht mehr, stattdessen kreuchen und fleuchen alle Widersacher nun frei sichtbar durch die detaillierten Szenarien. Während einige der Bestien höflich auf Distanz bleiben, gehen andere jedoch sofort in die Offensive. Anders als bisher kann der Spieler sich nun aber weiterhin frei bewegen und so das Gelände zu seinem Vorteil nutzen. In Echtzeit laufen die Kämpfe aber dennoch nicht, da das Geschehen einerseits einfriert, sobald der Spieler seine nächste Aktion wählt, und Schläge andererseits erst dann ausgeführt werden, wenn eine entsprechende Anzeige gefüllt ist.

Große Unterstützung erfährt der Spieler im Kampf durch das Gambit, im Prinzip eine Möglichkeit, Verhaltensweisen der Gefährten zu konfigurieren. Hat man sich einmal eingearbeitet, können Kämpfe nahezu automatisch ablaufen. Während der Kämpfer beispielsweise nach vorne stürmt, kümmert sich der Magier aus der Distanz um den Gegner. Ein Heiler passt hingegen auf, dass die Lebensenergie nicht unter einen kritischen Wert fällt. Natürlich kann die KI auch ausgeschaltet und sämtliche Züge vom Spieler selbst gesteuert werden. Ergänzt wird das Kampfsystem zudem durch den Einsatz von so genannten Mysth-Teks und Esper. 

Erstere sind Spezial-Attacken, die - begleitet von einer netten Zwischensequenz - mehr Schaden hervorrufen als herkömmliche Angriffe. Sehr praktisch: Mehrere Charaktere können sich zusammenschließen und ihre Spezial-Attacken zu einer geballten Angriffswelle verschmelzen lassen. Hohe Verluste auf Seiten der Gegner verspricht auch der Einsatz von Esper - wilde Bestien, die - so sie denn einmal besiegt wurden und eine entsprechende Lizenz vorhanden ist - vom Spieler beschworen werden können, um die Truppe in der Schlacht für eine bestimmte Zeit zu unterstützen.

In Sachen Optik hat SquareEnix wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Bereits beim rund zehnminütigen Intro kommen Spieler ins Schwärmen, doch auch die Ingame-Grafik kann sich sehen lassen. Zwar flimmern die Kanten stellenweise etwas, die großen und offenen Level mit ihren vielen Bewohnern sind aber ungemein detailliert und abwechslungsreich gestaltet und laden zu Entdeckungstouren ein. Auch Sound und Musik können sich hören lassen. Zwar muss der Spieler mit einer englischen Sprachausgabe vorlieb nehmen, die Sprecher leisten aber ganze Arbeit und verpassen jeder der Figuren einen bestimmten Charakter.

Fazit: Viel ließe sich über "Final Fantasy XII" noch sagen, das Beste aber ist, man spielt es selbst. Die Story schwächelt im Vergleich zu diversen Vorgängern zwar ein wenig, bietet aber immer noch genügend Sucht-Potential, um den Spieler stundenlang vor seine Konsole zu fesseln. Gleiches gilt für Grafik und Sound sowie Kampfsystem und Gambit-Menü, für das es allerdings etwas Einarbeitungszeit benötigt. Alles in allem ein mehr als würdiges Ende für die PS2.

Plattform: PS2
Publisher: SquareEnix / Koch Media
Krone.at-Wertung: 92%

von Sebastian Räuchle

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