Laien sind am Wort:

Super-Wahljahr für evangelische Steirer

Steiermark
20.01.2018 15:05

Alle sechs Jahre wählt die evangelische Kirche sämtliche Gremien neu. Anders als bei den Katholiken haben die darin vertretenen Laien ein starkes Mitbestimmungsrecht. So wählen sie heuer etwa auch den Nachfolger von Superintendent Hermann Miklas, der nach 19 Jahren an der Spitze der evangelischen Kirche in Pension geht.

"Unsere Kirche ist basisdemokratisch organisiert. Alle Entscheidungen werden von unten nach oben getroffen", sagt Michael Axmann. Der Grazer Rechtsanwalt ist seit 2015 als Superintendentialkurator quasi der oberste Laie der evangelischen Kirche in der Steiermark und leitet - gleichberechtigt mit dem Superintendenten - die Geschicke der Diözese.

Teilung der Macht
Diese Teilung der Macht zwischen Geistlichen und Laien zieht sich bei der evangelischen Kirche bis in die einzelnen Pfarren durch. So wird im April die neue Gemeindevertretung gewählt - wahlberechtigt ist man ab 14 Jahren: "Sie bestimmt etwa wann und wie oft Gottesdienste gefeiert werden und wählt die Pfarrerin oder den Pfarrer." Und sie ernennt einen Kurator oder eine Kuratorin, der die Gemeinde mit dem Geistlichen leitet. Aus den Reihen der Gemeindevertreter werden im Herbst dann die Vertreter für die Superintendentialversammlung (das höchste Gremium in der Diözese) gewählt und diese bestimmt die Abgesandten für die Synode (das gesetzgebende Gremium der evangelischen Kirche in Österreich).

Abschied nach 19 Jahren
Zum Super-Wahljahr für die evangelischen Steirer wird 2018, weil Superintendent Hermann Miklas sich nach 19 Jahren im Amt im Sommer in die Pension verabschiedet. "Für die Funktion des Superintendenten kann man sich nicht bewerben", erklärt Axmann: "Jede Pfarrgemeinde hatte in den vergangenen Wochen die Möglichkeit, einen Zweiervorschlag beim Bischof in Wien einzureichen. Dieser fragt die Nominierten, ob sie bereit sind, sich der Wahl zu stellen." Eine Liste mit Kandidaten soll bereits in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Gewählt wird am 10. März bei der Superintendentialversammlung in Bruck an der Mur.

Demokratische Erneuerung
Diese demokratische Erneuerung sieht Axmann, der sich heuer auch selbst der Wiederwahl stellen muss, übrigens als wichtiges Merkmal der evangelischen Kirche: "Die Gesellschaft ist in einem konstanten Wandel, der sich auch in der Kirche spiegeln muss, wenn diese ihre Existenzberechtigung nicht verlieren will.

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