Es war eine absurde Situation, die am Mittwoch am Innsbrucker Landesgericht verhandelt wurde. Ein völlig Unbeteiligter habe sich in Lienz in eine Amtshandlung der Polizei eingemischt - und zwar offenbar derart aggressiv, dass er zwei Beamte dabei verletzte.
Der 25-jährige Angeklagte habe reichlich Alkohol konsumiert - "mindestens zehn Bier, Whiskey, Rum und einige Schnäpse". Was wahrscheinlich zu jenem "Aussetzer" führte, den er sich heute nicht mehr erklären kann. Denn in jener Nacht im vergangenen Herbst hat er sich in eine fremde Amtshandlung der Polizei eingemischt. Diese betraf einen Asylwerber - und das brachte den Mann offenbar so in Rage, dass er sich nicht zurück halten konnte. "Er war sehr ausländerfeindlich", schilderte ein betroffener Polizist.
"So ein Verhalten habe ich noch nie gesehen"
Der 25-jährige Österreicher habe die Beamten wüst beschimpft, sich mehrfach einer Verhaftung widersetzt und wild um sich geschlagen. Beide Polizisten wurde dabei leicht verletzt. Aufgegeben habe er erst, als es nach mehrfacher Androhung zur Anwendung eines Pfeffersprays kam. "So ein Verhalten habe ich in 27 Dienstjahren nicht gesehen - dass sich jemand grundlos in eine Sache einmischt, die ihn gar nicht betrifft", schilderte der Beamte weiter. Der Angeklagte selbst konnte oder wollte sich nicht mehr an alles erinnern, entschuldigte sich aber für die Beleidigungen. Das Urteil: Schuldig in allen Punkten, Geldstrafe in der Höhe von 8400 Euro. Nicht rechtskräftig.
Anna Haselwanter, Kronen Zeitung
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