Diskussion in Graz

Fahrverbote: Ja, aber welche?

Steiermark
17.01.2018 13:43

VP-Bürgermeister Siegfried Nagl will keine generellen Fahrverbote - Maßnahmen müssten sich gegen jene richten, die am meisten emittieren. Er hat etwa Lieferfahrten im Visier. KP-Verkehrsstadträtin Elke Kahr ist für tageweise Fahrverbote, will aber die Vorschläge der Expertenkommission abwarten. Nur die FP blockt völlig ab.

Die Stadt Graz hat es in der Hand, ob Fahrverbote kommen oder nicht. Sofern es dafür im Gemeinderat eine Mehrheit gibt und eine Expertenkommission in ihrem Bericht (wird im Frühling vorgestellt) Fahrverbote vorschlägt, was wahrscheinlich ist. Das hat SP-Verkehrslandesrat Anton Lang klar gestellt.

Nagl-Vorstoß: Liefern nur mit E-Auto

Nagl bringt nun einen neuen Vorschlag in die Diskussion: "14 Prozent der Fahrten in der Stadt sind Lieferfahrten, also von Paketzustellern, Pizzadiensten usw. Ich kann mir vorstellen, dass es, natürlich mit einer Übergangszeit, nur mehr Bewilligungen für jene Firmen gibt, die mit einem E-Auto unterwegs sind."

Einem generellen Fahrverbot erteilt Nagl mittlerweile eine Absage. Und: "Bei tageweisen Fahrverboten wären womöglich ja auch saubere Autos betroffen, das ist absurd. Maßnahmen müssen sich gegen jene richten, die am meisten emittieren." Im Übrigen sei Kahr gefordert, als Verkehrsstadträtin endlich Vorschläge auf den Tisch zu legen.

Kahr will Maßnahmen

Kahr bekennt sich zu verkehrseinschränkenden Maßnahmen während der Feinstaub-Saison, will aber das Ergebnis der Expertenkommission abwarten: "Vielleicht kommen da ganz neue Vorschläge auf den Tisch, die wir dann diskutieren können." Wehren würde sich Kahr gegen eine City-Maut: "Die kommt für mich nicht in Frage. Möglich sind zum Beispiel tageweise Fahrverbote. Ein Modell könnte da sein, dass an einem Tag Fahrzeuge mit gerader Zahl auf dem Kennzeichen nicht fahren dürfen, am anderen Tag nur jene mit einer ungeraden."

Nur FP dagegen

Gegen jeglichen Eingriff in den Autoverkehr verwehrt sich die FP; als einzige Rathaus-Partei. FP-Klubobmann Armin Sippel: "Fahrverbote sind ungerecht für jene, die das Auto täglich brauchen und zum Schaden der Wirtschaft." - Auch die Landes-FP will sich wehren: "Wir werden alle parlamentarischen Möglichkeiten nutzen", so Stefan Hermann.

Von: Gerald Richter

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