Schwester pocht:

“Mein Bruder soll nicht besachwaltert werden!”

Steiermark
14.01.2018 18:03

Mehrmals haben wir über die Geschichte von Christian R. aus Graz berichtet. Er wurde Opfer einer Frau aus dem Rotlichtmilieu, die ihm mit viel Charme und Leidgeschichten 270.000 € entlockte. Manche fragen sich, wieso er mit seiner geistigen Beeinträchtigung nicht besachwaltert ist? Seine Schwester erklärt warum.

Zu 24 Monaten Haft, davon acht unbedingt, wurde die Rumänin kürzlich verurteilt, weil sie ihrem Freier 270.000 Euro aus der Tasche gezogen hatte. Doch mit dem Urteil ist die Sache für den Grazer und seine bemühte Schwester Elisabeth, die den Fall aufgedeckt hat, noch nicht erledigt. Firmen pochen auf ihre Rechnungen, ein offener Kredit für ein hochwertiges Auto läuft weiterhin auf seinen Namen und will bezahlt werden.

Wieso man den in einer Küche Vollzeit-Arbeitenden nicht besachwaltert hat, fragten sich manche. Die Antwort ist für Elisabeth R., die noch dazu als selbstständige Behindertenfachkraft in der Arbeitsintegration tätig ist, sonnenklar: "Christian hat nie etwas Unvernünftiges mit seinem Geld gemacht. Im Gegenteil, er hat immer alles hart zusammengespart und eine penible Buchhaltung geführt. Jede Rechnung hat er sich aufbehalten. Es gibt keinen Anlass, ihn zu besachwaltern. Das hätte jedem passieren können." Ihrer Meinung ist eine Besachwalterung stets das letzte Mittel, jeder Fall sollte individuell geprüft werden. Sie gibt außerdem zu bedenken: "Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung haben es schwer, Freunde zu finden. Mein Bruder dachte, sie wäre so jemand. Es ist keine Schande, Opfer zu sein. Habt den Mut, Hilfe zu holen!" Christian freut sich, wenn alles vorbei ist: "Ein bisschen was liegt aber noch vor uns." "Am Schauplatz" (Donnerstag, ORF 2, 21.05 Uhr) zeigt die Geschichte der Geschwister.

Monika Krisper, Kronen Zeitung

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