Vertauschte Babys

“Hoffe noch immer auf ein Wunder”

Steiermark
13.01.2018 09:27

Vor nunmehr zwei Jahren machten Doris und Evelin Grünwald in der "Krone" ihre Geschichte publik: Durch puren Zufall haben Mutter und Tochter erfahren, dass sie nicht miteinander verwandt sein können, die jetzt 27-jährige Doris als Baby am LKH Graz vertauscht worden sein musste. Die quälende Spurensuche dauert bis heute.

Wo komme ich her? Wer sind meine leiblichen Eltern? Leben sie noch? Wie geht es ihnen? Welches Leben hätte ich in einer anderen Familie geführt? Seit fünf Jahren sucht Doris Grünwald Antworten auf diese schmerzhaften Fragen. Bislang vergebens: "Leider haben sich ,die Richtigen’ bis heute nicht gemeldet, auch die am Grazer Klinikum durchgeführten DNA-Tests brachten keinen Treffer auf der Suche nach dem anderen Mutter-Tochter-Paar", sagt die Oststeirerin.

Mittlerweile ist Doris Grünwald selber Mutter eines eineinhalbjährigen Sohnes - was die Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln noch verstärkt hat: "Das Wichtigste ist mein Kind, uns geht es gut. Aber natürlich hoffe ich immer noch, dass man das fehlende Puzzleteil findet. Meine Familie und ich, wir haben vieles probiert, um die Spurensuche voranzutreiben. Darum kann ich jetzt ein bisschen besser als noch am Anfang mit dem Schicksal leben. Wir haben alles versucht!"

Da die Karenz der 27-Jährigen demnächst ausläuft, ergibt sich schon bald eine groteske Situation für die junge Frau: Im März kehrt Grünwald an ihren Arbeitsplatz ans Landeskrankenhaus Graz zurück. Also in jenes Spital, in dem sie 1990 vertauscht worden war und mit dem sie deshalb seit 2017 um Schadenersatz streitet. Gunther Ledolter, Anwalt der Familie Grünwald: "Da es bis dato noch keine Judikatur zu diesem Thema gibt, beschäftigt sich nun der Oberste Gerichtshof mit dem Fall."

Barbara Winkler, Kronen Zeitung

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