Streit um Abrechnung

Rieder Freizeitbad plötzlich deutlich teurer

Oberösterreich
12.01.2018 08:32

Probe-Schwimmen ist Ende Jänner im Freizeitbad Ried angesagt, bevor die Oase am 8. Februar offiziell eröffnet wird. Die Becken sind gefüllt, die Mitarbeiter werden eingeschult. Kritik übten manche vorab an den Eintrittspreisen, daraufhin wurde nachjustiert. Teuer könnte dafür noch der Abgang kommen - und plötzlich verlangt auch noch die Baufirma um zwei Millionen Euro mehr! Das Bad könnte damit rund 16 Millionen statt den veranschlagten 14 Millionen Euro kosten.

Zuletzt bereitete Rieds Vizebürgermeister Thomas Dim (FP) der zu erwartende hohe Abgang Kopfzerbrechen: Statt - wie in einer Studie von 2013 in Aussicht gestellt - 260.000 Euro pro Jahr, hat die Stadt Ried den zu erwartenden jährlichen Abgang im Voranschlag 2018 plötzlich mit 450.000 Euro beziffert.

Baufirma verlangt plötzlich um 2 Millionen Euro mehr
Und nun kommt der nächste Schock: Nach Abschluss der Arbeiten verlangt die Baufirma plötzlich um zwei Millionen Euro mehr, als eigentlich vereinbart war. Am 11. Jänner hat der Gemeinderat die vorgelegte Abschlussrechnung abgelehnt. Denn sie beträgt auf einmal 4,3 Millionen Euro, obwohl die ISG als Bauträger "nur" 2,2 Millionen Euro beauftragt hat.


Stadt hat Anwälte eingeschaltet
Weder die Stadt noch die ISG wollen das auf sich sitzen lassen und haben bereits einen Anwalt mit der Prüfung der Sache beauftragt. In der Gemeinderatssitzung wurden lediglich Mehrkosten von 50.000 Euro abgesegnet (diese gehen auf Baumeisterarbeiten und kleine Abänderungen am Projekt zurück). Die weitere rund zwei Millionen Euro wurden abgelehnt. Die Stadt will nun juristisch gegen die von der Baufirma geforderten Mehrkosten vorgehen.

Mitarbeiter werden geschult
Währenddessen laufen im Bad die Vorbereitungen für die Betriebsaufnahme. 28 Mitarbeiter, vom Bademeister bis zur Reinigungskraft, sind im Freizeitbad Ried beschäftigt. "Sie werden gerade geschult. Am 31. Jänner und 1. Februar gibt es ein Probe-Schwimmen mit geladenen Gästen", weiß Thomas Murauer von der Agentur Innpuls. Dabei sollen die Mitarbeiter ein Gefühl bekommen, wie es bei Normalbetrieb sein wird.

115.000 Gäste pro Jahr kalkuliert
Die Betreiberfirma GMF rechnet mit 115.000 Gästen im Jahr. Zum Einzugsgebiet gehören neben den Bezirken Ried, Schärding und Braunau auch Vöcklabruck und Grieskirchen. Als stärkste Konkurrenz werden die Bäder in Vöcklabruck, Wels, Passau und die Thermen Geinberg und Bad Füssing angesehen. Doch mit der Saunalandschaft, die fünf Saunen und ein Dampfbad umfasst, will das Freizeitbad punkten, weiß auch Betriebsleiter Franz Murauer.

Bei Schülertarifen nachgerüstet
Zuletzt  haben auch noch die Tarife Kritiker hervorgerufen. Erst waren keine Jahreskarten geplant, dann wurden doch welche um 475 Euro beschlossen. Auch bei Schulklassen wurde nachgerüstet. Pro Schüler sind 3,20 Euro fällig. Zuvor sollten Klassen nur ganze Bahnen um 40 Euro mieten können.

Simone Waldl, Kronen Zeitung

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