Steirische Frauen
Sexuelle Belästigung: Immer mehr Beschwerden
Die #metoo-Bewegung, die sexuelle Belästigung im öffentlichen Leben und am Arbeitsplatz anprangert, hat jetzt auch die Steiermark erfasst. Immer mehr Frauen wehren sich zu Recht gegen bisherige "Kavaliersdelikte" wie Po- oder Busengrapschen. Bei der steirischen Arbeiterkammer laufen aktuell die Telefone heiß…
Die Verleihung der "Golden Globes", zu denen die meisten Schauspielerinnen ganz in Schwarz erschienen, hat gezeigt: Die #metoo-Bewegung, ausgelöst durch die Sex-Vorwürfe gegen einen Hollywood-Produzenten, ist nicht mehr zu stoppen.
Und sie hat auch viele Steirerinnen aufgerüttelt! Bei der steirischen Arbeiterkammer laufen aktuell die Telefone heiß, Dutzende Arbeitnehmerinnen haben zuletzt Belästigungen im Job gemeldet. "Es geht da hauptsächlich um ungehöriges Sprachverhalten, um Po- und Busengrapschen, und sogar versuchte Vergewaltigungen kommen immer wieder vor", berichtet Bernadette Pöcheim, Leiterin der Abteilung Frauen und Gleichstellung. Mutmaßliche Täter fänden sich in allen sozialen Schichten, "vom Uni-Professor über den Arzt bis zum Arbeiter".
Lehrlinge im Gastgewerbe häufig Opfer
Besonders schlimm sei die Situation im Gastgewerbe und im Dienstleistungsbereich, weiß Pöcheim, Lehrmädchen würden häufig zu Opfern. "Es gibt Chefs, die argumentieren, sie wollten doch nur nett sein und hätten ihr Verhalten als eine Art Belobigung gesehen", so die Kammer-Expertin.
100 entsprechende Beschwerden landen jährlich auf ihrem Tisch, bis zu 30 Fälle vor Gericht. Derzeit herrsche großer Aufklärungsbedarf, sagt Pöcheim, immerhin gebe es noch viel Unwissenheit: "Betriebsräte fragen jetzt an, ob wir Vorträge zum Thema anbieten."
Gerald Schwaiger, Kronen Zeitung
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