Frau (50) verurteilt

Mit Scheineinladungen Kubaner nach Tirol gelotst

Tirol
28.12.2017 16:09

Mit Scheineinladungen und gefälschten Dokumenten hat eine heute 50-Jährige gemeinsam mit bereits verurteilten Tirolern unzählige Kubaner ins Land geschleppt. Mehrere Jahre tauchte die Frau in den USA unter, kehrte vor wenigen Monaten aber nach Österreich zurück. Am Donnerstag wurde sie in Innsbruck verurteilt.

"Ich möchte mich für das, was ich getan habe, entschuldigen. Und ich verspreche, dass ich es nie mehr tun werde!" Die in Kuba geborene Angeklagte mit österreichischem Pass brach am Donnerstag am Innsbrucker Landesgericht vor dem Schöffensenat rund um Richter Andreas Mair immer wieder in Tränen aus. Sie wolle mit ihrem "alten" Leben abschließen und hier wieder arbeiten - ohne aber kriminell zu werden. "Ich wollte ja eigentlich nie weg von Österreich."

Monsterprozess durch Flucht in USA entzogen

Im Februar 2011 wurden in Innsbruck bereits sieben von insgesamt neun Angeklagten in einem zwölf Verhandlungstage dauernden Monsterprozess mit über 100 Zeugen teils zu Haftstrafen verurteilt. Sie hatten die Einreise von nicht weniger als 145 Kubanern nach Tirol ermöglicht. Denn diese dürfen nur aus ihrem Land ausreisen, wenn sie "Einladungen" aus dem Zielland vorweisen. Und mit diesen Einladungen wurde massiv Schindluder betrieben. Die Kubaner mussten offenbar bis zu 3000 Euro Schlepperlohn bezahlen.

Verhaftung nach Österreich-Rückkehr

Die 50-Jährige, scheinbar eine der Hauptdrahtzieherin der "Schlepporganisation", und eine Bekannte entzogen sich durch Flucht in die USA dem langwierigen Prozess vor fast sieben Jahren. Während die Bekannte wohl für immer in Nordamerika bleiben wird, zog es die nun Angeklagte im August wieder nach Österreich zurück. Sie wurde natürlich umgehend festgenommen.

Geständnis statt langem Verfahren

Aufgrund ihres Geständnisses ersparte sie dem Gericht ein erneut lang dauerndes Verfahren. Die 50-Jährige wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Zwei davon wurden aber bedingt nachgesehen, weil sie sich nie mehr etwas zuschulden kommen hat lassen. Sie nahm das noch nicht rechtskräftige Urteil an.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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