AMS-OÖ-Chef

“Sind mit einem blauen Auge davon gekommen”

Oberösterreich
22.12.2017 16:06

Rund 35.000 Oberösterreicher sind auf Jobsuche, fast 11.000 zudem in Schulung - für Zigtausende Landsleute ist das Weihnachtsfest nicht wirklich ein "fröhliches". "Gerade jene, die seit kurzem arbeitslos sind, sind noch in der Schock-Situation", sagt AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer (59).

"Krone":Herr Straßer, fast jeder fünfte Oberösterreicher am Arbeitsmarkt war heuer einmal ohne Job. Stimmt das?
Gerhard Straßer: Ja. Heuer sind bis Ende November 115.086 Menschen arbeitslos geworden. Das sind fast 2000 mehr als vor einem Jahr.

"Krone":Was raten Sie Menschen, die derzeit arbeitslos sind?
Straßer: Wenn der Schock verdaut ist, geht es darum, nach vorne zu schauen. Es gibt Möglichkeiten, wieder eine Arbeit zu finden. Derzeit sind so viele Stellen offen, für die händeringend Personal gesucht wird.

"Krone": Warum findet man für diese Stellen niemanden?
Straßer: Es gibt mehrere Faktoren. Manchmal liegt es daran, dass der Arbeitsplatz einfach zu weit vom Wohnort entfernt liegt. Aber auch fehlende Qualifikationen spielen eine Rolle.

"Krone": Ist Arbeitslosigkeit noch immer ein Tabu-Thema?
Straßer: Es gibt viele Menschen, die sich schämen, arbeitslos zu sein. Das Wichtigste ist, nichts zu verschweigen. Ein Drittel der Arbeitsmarkt-Chancen ist im Umfeld. Bekannte, Freunde - oft kennen sie Firmen, die freie Jobs haben.

"Krone": Von Reifen Bruckmüller bis Fill Metallbau: Großpleiten halten Oberösterreich in Atem. Auch Sie?
Straßer: Wir kamen bei den Insolvenzen mit einem blauen Auge davon. Es gibt eine große Nachfrage von anderen Firmen nach den Beschäftigten, die frei werden. Da melden sich immer wieder welche.

Barbara Kneidinger, Kronen Zeitung

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