Gefahr im Haus

Fünf Tipps zum sicheren Umgang mit smarter Technik

Web
26.12.2018 09:00

Intelligente Lautsprecher, Fernseher, Wearables, Spielzeug: Smarte Technik war heuer unter vielen Christbäumen zu finden. Doch viele dieser Produkte bergen auch ein hohes Sicherheitsrisiko und eröffnen bei leichtsinniger Verwendung Kriminellen und Hackern den Weg in die eigenen vier Wände. Damit die Freude über die smarten Geschenke nicht zur bösen Überraschung wird, gibt die Wiener Fachgruppe für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) Tipps für den sicheren Umgang mit diesen Geräten.

Smarte Technik kritisch hinterfragen
Generell sollte vor der Installation bzw. Verwendung von smarten Geräten die Technik kritisch hinterfragt und die Funktionen genau betrachtet werden. So besteht vor allem bei vernetzten Geräten mit integrierten Kameras oder Mikrofonen ein hohes Risiko. Nicht nur Sprachassistenten wie Alexa und Co. zeichnen alles Gesagte auf, auch Video-Babyphone, sprachgesteuertes Spielzeug oder Fernseher machen das.

"Samsung weist bei seinen Smart-TVs im Handbuch sogar explizit darauf hin, dass gesprochene Worte aufgezeichnet und an Drittanbieter geschickt werden. Machen Sie sich also bewusst, welche Sensoren diese Geräte haben und was sie damit alles erfassen können", rät Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT Wien. Auch die Platzierung der Gerätschaften sollte genau überlegt werden. Der Experte rät, in Schlaf- und Kinderzimmern generell auf mit dem Internet verbundene Produkte zu verzichten. Dazu zählt übrigens auch das Smartphone.

Nur vernetzen, was wirklich nötig ist
Sprachgesteuerte Assistenten Amazons Alexa sind aktuell besonders beliebt und liegen voll im Trend. Mit diesen lassen sich nahezu alle elektronischen Geräte vernetzen und via Sprachbefehl steuern. Beispielsweise können Kalendereinträge gemacht und E-Mails abgerufen sowie Licht und Musik gesteuert werden.

Dem Experten nach sollten allerdings nur jene Geräte mit dem Sprachassistenten verbunden werden, die auch wirklich benötigt werden. "Wird zum Beispiel der verknüpfte E-Mail Account gehackt, können Angreifer das Gerät nutzen, um die Betroffenen auszuspionieren. Viele Verknüpfungen bedeuten mehr Angriffsflächen und in Folge auch größeren Schaden", so Puaschitz.

Auf Standby-Modus verzichten
Um möglichst schnell einsatzbereit zu sein, verfügen viele Geräte über einen Standby-Modus. In diesem Zustand sind sie aber weiterhin aktiv und filmen bzw. hören mit. Die permanente Aktivierung bedeutet auch eine permanente Aufzeichnung. UBIT-Ausschussmitglied Vincenz Leichtfried hat dagegen einen einfachen, aber effektiven Tipp: "Der sicherste Weg, die Privatsphäre in den eigenen vier Wänden zu schützen bzw. wiederherzustellen, ist, nicht verwendete Geräte komplett auszuschalten."

Um nicht jedes einzelne Gerät immer ein- und ausschalten zu müssen, bieten sich spezielle Zwischenstecker mit Funksteuerung an. Damit können elektronische Geräte bequem per Knopfdruck vom Stromnetz genommen werden. "Darüber hinaus spart man sich durch den geringeren Stromverbrauch etwas Geld und schont zugleich die Umwelt", ergänzt Leichtfried.

Smartphone schützen
Die meisten Geräte lassen sich mittlerweile via Smartphone bedienen und können dank der Internetverbindung auch von jedem beliebigen Ort aktiviert werden. Das Smartphone wird somit zu einer Art Hauptschlüssel für alle verwendeten Systeme und muss daher entsprechend geschützt werden. Das beginnt schon bei der Installation diverser Apps, wo man nur auf vertrauenswürdige Anbieter und Entwickler setzen sollte.

Auch bei der tagtäglichen Verwendung gilt es laut UBIT einiges zu beachten: "Offene WLAN-Netze und dauerhaft aktivierte Verbindungen zu NFC und Bluetooth können von Hackern relativ einfach dazu genutzt werden, um Zugriff auf Ihre Daten zu erlangen. In diesem Fall könnten sie auch die Zugangsdaten zu den smarten Geräten erlangen und für kriminelle Machenschaften missbrauchen", warnt Puaschitz. Zudem sollten Programme und Apps immer auf den aktuellen Stand gehalten werden.

Sichere Passwörter verwenden
Nicht minder wichtig: ein sicheres Passwort. "Vor allem bei den smarten Geräten in den eigenen vier Wänden sollten Passwörter mit einer möglichst hohen Sicherheitsstufe gewählt werden, schließlich geht es hier um den Schutz Ihrer engsten Privatsphäre", betont Leichtfried. Hierbei gilt: je länger, desto sicherer. Zudem sollte für jedes Gerät ein anderes Passwort verwendet und dieses regelmäßig erneuert werden.

Gerade bei smarten Geräten dürfe man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen und glauben, nicht davon betroffen zu sein. "Denken Sie immer daran, dass smarte Technik ein potenzielles Abhör- und Überwachungsrisiko beinhaltet. Ein sorgloser Umgang kann durchaus fatale Folgen haben. Berücksichtigt man diese einfachen Tipps und Ratschläge, kann das Risiko jedoch enorm reduziert werden", lautet der abschließende Appell von Martin Puaschitz.

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