Überraschter "Bulle"

Hasenhüttl zu BVB-Stöger: “Ich könnte das nicht!”

Sport
11.12.2017 21:38

RB-Trainer Ralph Hasenhüttl hat überrascht auf das Engagement von Peter Stöger bei Borussia Dortmund reagiert! Er selber müsste "komplett erholt sein", um ein neues Traineramt annehmen zu können. "Hut ab, dass der Peter sich das zutraut. Ich könnte das nicht."

Ungeachtet dessen nahm Stöger seine heikle Mission bereits einen Tag nach seiner spektakulären Verpflichtung voll in Angriff. Der 51-jährige Wiener muss beim BVB nach acht Bundesliga-Spielen ohne Sieg bereits am Dienstagabend (20.30 Uhr) beim FSV Mainz 05 seine erste Bewährungsprobe als Nachfolger von Peter Bosz bestehen. Dem beim 1. FC Köln beurlaubten Stöger bleibt nach nur einer Woche Arbeitslosigkeit kaum Zeit, der zuletzt verunsicherten Mannschaft neues Leben einzuhauchen. "Jetzt gilt es, schnell die Trendwende zu schaffen", betonte Sportdirektor Michael Zorc. "Wir haben ja schon das nächste Spiel."

Angesichts der schwierigen Vorbereitungen auf die Partie in Mainz mit nur einem Training im Dortmunder Schneegestöber am Montag geriet die Auslosung des nächsten Europa-League-Gegners in Nyon fast zur Nebensache. Dabei erhält Stöger nach dem Scheitern mit Köln nun die Chance, mit dem aus der Champions League umgestiegenen Revierklub am 15./22. Februar 2018 gegen Atalanta Bergamo das Achtelfinale zu erreichen. Doch vorerst hat ganz klar die Bundesliga Priorität. Stöger ist als Psychologe gefragt und muss den Profis das abhandengekommene Selbstbewusstsein zurückgeben.

Die heftige Kritik von Marcel Schmelzer an den Teamkollegen nach dem 1:2 gegen Bremen offenbarte, dass auch mannschaftsintern Gräben zuzuschütten sind. "Es kotzt mich wirklich an, wie wir auftreten", hatte der Kapitän geschimpft. Der emotionslose Auftritt sei "eine Frechheit" gewesen. Nach Worten von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke soll Stöger "empathische Fähigkeiten" besitzen. Der Trainer habe gezeigt, "dass er eine Mannschaft zusammenfügen kann, wenn Risse da sind", sagte Watzke.

Trotz der miserablen Bilanz von nur drei Punkten in 14 Saisonspielen mit Köln trauen die BVB-Bosse Stöger zu, das mit Stars gespickte Team wieder auf Kurs zu bringen. "Er hat in Köln über vier Jahre hervorragende Arbeit geleistet und die Mannschaft stetig entwickelt", lobte Zorc. "Seine Mannschaft hat große Stabilität ausgezeichnet, das ist das, was bei uns im Moment fehlt. Diese Stabilität erhoffen wir uns von Peter", erläuterte Zorc. Bosz war immer wieder vorgeworfen worden, stur an dem zu offensiv ausgerichteten System festgehalten zu haben. Gut möglich, dass Stöger in Mainz auf Julian Weigl und Nuri Sahin als Stabilisatoren setzt.

Weil die BVB-Verantwortlichen mit Stöger zunächst bis Saisonende planen, müssen die Dortmunder mit Spekulationen um dessen Nachfolge im kommenden Sommer leben. Laut "Bild"-Zeitung (Montag) sollen sich die Borussen bereits mit Hoffenheims Julian Nagelsmann einig sein. Der umworbene 30-Jährige kann darüber nur schmunzeln. "Das sind immer lustige Fragen", sagte Nagelsmann nach dem 0:2 in Hannover. "Es ändert sich nicht alle zwei Tage." Er könne sich auch ein Klebeband auf die Stirn kleben, auf dem stehe: "Kein Kontakt."

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(Bild: KMM)



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