„In Herz des Feinds“

Hamas-Chef Haniyeh ruft zu neuen Aufständen auf

Ausland
07.12.2017 10:47

Die Hamas hat zu einem neuen Palästinenseraufstand aufgerufen. Der Aufstand sollte "ins Herz des zionistischen Feindes" getragen werden, sagte der Anführer der radikalislamischen Gruppe, Ismail Haniyeh, am Donnerstag. Damit reagiert die Hamas auf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.

Trump hatte in seiner Rede, die am Mittwochabend live im Fernsehen übertragen wurde, vom "Anfang eines neuen Ansatzes, den Konflikt zwischen Israel und Palästina zu lösen", gesprochen. "Wir können unsere Probleme nicht lösen, indem wir dieselben falschen Annahmen und dieselben gescheiterten Strategien aus der Vergangenheit wiederholen." Israel sei eine souveräne Nation und habe auch das Recht, seine Hauptstadt frei zu wählen. Seine Rede schloss Trump mit den Worten: "Gott segne Israel, Gott segne die Palästinenser und Gott segne die Vereinigten Staaten!"

"Grenzen vom Blut der Märtyrer gezogen"
Schon vor der Rede hatte Haniyeh "drei Tage des Zorns" ausgerufen. Er warnte vor einer "gefährlichen Eskalation", weil Trump "alle roten Linien überschritten" habe. Weiters sagte er, es seien nun alle Optionen auf dem Tisch, "um die arabische Identität von Jerusalem zu verteidigen". Die Hamas erklärten später am Mittwoch in einer Aussendung: "Die Grenzen von Palästina und Jerusalem sind vom Blut der Märtyrer gezogen, die Palästina mehr als 100 Jahre verteidigt haben. Sie werden niemals durch Beschlüsse irgendeiner Seite gezogen."

Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft
Israelische Sicherheitskräfte wappneten sich schon kurz nachdem bekannt wurde, dass Trump am Dienstag unter anderem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu über seinen Entschluss informierte, für Aufstände und Auseinandersetzungen. Die Hamas erklärte zwar, ihre Aktionen während der "Tage des Zorns" würden sich auf Ostjerusalem und die von ihr verwalteten Gebiete beschränken, aber die Behörden trafen dennoch im ganzen Land Vorkehrungen.

US-Bediensteten wurde schon am Dienstag die Reise in die Altstadt Jerusalems und ins Westjordanland aus Sicherheitsgründen verboten.

Thomas Zeitelberger
Thomas Zeitelberger
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