Gute Entscheidung:

#MeToo-Kampagne ist die “Person des Jahres”

Adabei
06.12.2017 14:30

Das US-Magazin "Time" hat jene Menschen, die die #MeToo-Bewegung mit Enthüllungen über sexuelle Übergriffe von Männern ins Rollen brachten, zur "Person des Jahres" erklärt. In Österreich führten die Enthüllungen zum Rücktritt von Peter Pilz und der Aufdeckung von massiven Übergriffen im Skisport.

Auf die Titelseite der aktuellen Ausgabe setzte die Zeitschrift laut APA Frauen wie Schauspielerin Ashley Judd, Sängerin Taylor Swift und die Software-Entwicklerin Susan Fowler.

Übergriffe von Harvey Weinstein
Judd hatte gemeinsam mit anderen Frauen die Affäre um Filmproduzent Harvey Weinstein losgetreten. Swift hatte erfolgreich einen Radiomoderator verklagt, der ihr an den Po gegrapscht hatte. Fowler hatte eine Unternehmenskultur voller Sexismus beim Fahrdienstanbieter Uber beschrieben, die Firmenchef Travis Kalanick schließlich aus dem Amt trieb.

"Mitreißende Handlungen"
Die mitreißenden Handlungen der Frauen auf unserer Titelseite gemeinsam mit Hunderten anderen sowie vielen Männern haben eine der schnellsten Veränderungen in unserer Kultur seit den 1960er-Jahren freigesetzt", teilte Chefredakteur Edward Felsenthal zur Entscheidung der Redaktion am Mittwoch mit.

Hashtag #MeToo
Seit Anfang Oktober waren Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe gegen namhafte Schauspieler, Politiker, Journalisten und andere Männer bekanntgeworden. Darunter Schauspieler Kevin Spacey, Moderator Charlie Rose, Comedian Louis C.K. und Senator Al Franken werden beschuldigt.

Kampagne führt zu Pilz-Rücktritt
Im Internet hatten Frauen weltweit unter dem Hashtag #MeToo von sexuellen Übergriffen berichtet.

Auch in Österreich zog die Kampagne weite Kreise: Der Politiker Peter Pilz musste nach Belästigungsvorwürfen zurücktreten. Die Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg schilderte Missbräuche während ihrer aktiven Karriere.

Ombudsstelle für Filmschaffende
Am Mittwoch meldete sich auch die Akademie des Österreichischen Films zur #MeToo-Bewegung zu Wort. Präsident Stefan Ruzowitzky verkündete bei einer Pressekonferenz, dass eine eigene Vertrauensstelle für Betroffene eingerichtet worden sei. "Bei uns gibt es berufsbedingt Nacktheit und körperliche Nähe - und das ist ein guter Nährboden für Missverständnisse respektive Missbrauch", umriss der Regisseur die Motivation für den Schritt. Man orientiere sich mit der Ombudsstelle an der Gleichbehandlungsanwaltschaft. "Bei der Vertrauensstelle handelt es sich nicht um ein Diskussionsforum, sondern um ein Gesprächsangebot zu konkreten und aktuellen Fällen", so Ruzowitzky.

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(Bild: kmm)



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