"Krone"-Aktion

Immer mehr Anhänger

Salzburg
26.11.2017 19:26

Sie sind zwischen 17 und 24 Jahre jung, die sechs Freunde aus Berndorf, die heuer einen mutigen Schritt wagten: Nach der Auflösung der "Grabensee Teufel" im vergangenen Jahr haben die jungen Burschen kurzerhand eine eigene Krampus-Gruppe gegründet. Die "Unguadn Teifen" laufen mit offenen Masken aus Aluguss.

Unstimmigkeiten in der Vereinsführung führten im Vorjahr dazu, dass die Flachgauer Gemeinde Berndorf auf einen Schlag keine eigene Krampus-Gruppe mehr hatte. Der 17-jährige Maximilian Kreiseder - selbst vier Jahre lang Mitglied der nicht mehr existierenden "Grabensee Teufel" - und seine fünf Freunde wollten diesen Umstand so nicht hinnehmen. Sie fassten den Entschluss, eine eigene Gruppe zu gründen und selbstständig zu laufen.

Jetzt melden sich die jungen Krampusse zu Wort

Mit Erfolg: Heuer haben die "Unguadn Teifen" schon zehn Auswärtsläufe, 2018 sollen die Ruten dann auch wieder in ihrem Heimatort geschwungen werden, so ist es zumindest geplant.

Schon ihre Eltern waren Mitglieder beim Krampusverein. Die Jungs wissen demnach trotz ihres jungen Alters, worauf es bei den Veranstaltungen ankommt: "Alkohol geht gar nicht. Schlagen gehört zwar zum Brauch dazu, soll aber keinesfalls überhandnehmen. Als Krampus muss man sich intuitiv auf das Publikum einstellen - seien es Kinder, Pensionisten oder ängstliche Leute", betont Kreiseder, Kassier und Manager der "Unguadn Teifen".

Sechs Freunde halten den Brauch in Berndorf hoch

Nummerierungen gehören für ihn bei größeren Läufen auf jeden Fall her, Absperrungen seien nur bei den Famlienbereichen angebracht, damit sie sich sicherer fühlen.Einzigartige Larven aus Aluguss angefertigtWas den sechs jungen Berndorfern bei der Neugründung wichtig war: sich von anderen Gruppen zu unterscheiden. Und so fiel die Wahl auf Domei-Masken aus der Steiermark. "Wir haben die Arbeit des Schnitzers schon längere Zeit auf Facebook verfolgt und ihn schließlich kontaktiert. Sechs Larven mit einer offenen Schale, die zu einem ,Echtzungeneffekt’ führt, haben wir fertigen lassen", so Kreiseder, dass die Schüler und die ausgelernten Lehrlinge die 700 € aus eigener Tasche bezahlt haben.

20 Stunden dauerte das Anfertigen der Wachsköpfe, die anschließend mit Alu gegossen wurden. "Ein kleiner Wandel sollte schon passieren, aber das Traditionelle dennoch nicht aus den Augen gelassen werden." Deshalb besteht ihr Wüderer Gwandl aus Nußdorf auch aus Hirschleder samt Wildsau-Überwurf.

Die Feuertaufe hatten die sechs Krampusse und ihr Engerl am Samstag in Schladming. "Die Reaktionen waren großartig. Alle haben sich ziemlich für die Masken interessiert", freut sich der 17-Jährige.

Und auch die Gemeinde und die Einheimischen stehen voll hinter den Burschen. "Der Brauch gehört einfach zum Ort."

Sandra Aigner, Kronen Zeitung

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