"Toll" überwacht

IS-Gefährder reist samt Fußfessel Richtung Syrien

Ausland
17.11.2017 06:55

Ein den deutschen Behörden bekannter Islamist, der als besonders gefährlich eingestuft ist und daher eine Fußfessel tragen muss, konnte unbehelligt per Flugzeug ins Ausland reisen. Hussein Z. hatte seine Reisepläne zuvor sogar beim Staatsschutz angegeben. Nun fehlt von dem 35-jährigen Syrer jede Spur.

Seit dem heurigen Juli ist es in Deutschland möglich, extremistischen Gefährdern das Tragen einer elektronischen Fußfessel gerichtlich anzuordnen. Zwei Islamisten müssen derzeit ein Gerät tragen - beide liegen im Zuständigkeitsbereich der bayrischen Polizei. Z. kam 2015 als Flüchtling nach Deutschland, die Behörden ermitteln gegen ihn wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Er wurde als besonders gefährlich eingestuft.

Ortungssignale erst wieder in Griechenland empfangen
Im Oktober ist einer der beiden Islamisten, deren Aufenthaltsort per Fußfessel überwacht wird, unbemerkt in Hamburg in ein Flugzeug nach Griechenland gestiegen, berichtet der "Spiegel". Erst als die Überwachungsstelle vom Gerät von Hussein Z. keine Signale mehr empfing, fiel das Verschwinden auf. Am Flughafen in Athen gelang erst die nächste Ortung. Da die Kontrolle mittels Fußfessel im Ausland jedoch nicht gestattet ist, musste das Signal schließlich abgestellt werden.

Polizei: Keine Ausreiseverhinderungsgründe
Der 35-Jährige hatte seine Ausreise sogar dem Staatsschutz in Würzburg angekündigt. Er gab an, er wolle seinen kranken Sohn aus dem türkisch-syrischen Grenzgebiet holen. Die Mutter und Schwester von Z. leben bereits in Hamburg, teilten die Behörden mit. Zwei Tage nach seinem Flug kontaktierte Z. erneut den Staatsschutz und teilte mit, dass er nun in der Türkei sei. Seinen genauen Aufenthaltsort wisse man allerdings nicht. Die Polizei in Würzburg teilte dem "Spiegel" mit, es seien keine Ausreiseverhinderungsgründe vorgelegen.

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