Drei Jahre nach HCB:

Umweltgift verflüchtigt sich

Kärnten
09.11.2017 17:26

Vor drei Jahren hat der Skandal um das Umweltgift HCB Kärnten schwer getroffen. Wie aktuelle Proben nahelegen, haben Maßnahmen im Kampf gegen den Problemstoff gegriffen - die Lage im Görtschitztal entspannt sich. Sorgen bleiben aber.

Die juristische Aufarbeitung des Umweltkrimis ist auch drei Jahre nach Auffliegen des Skandals lange nicht abgeschlossen. Geschädigte haben weiter mit wirtschaftlichen, körperlichen und psychischen Belastungen zu kämpfen.

Jetzt hat das Land jüngste Analyseergebnisse vorgelegt. Wie sich zeigt, ist die Belastung der Umwelt deutlich zurückgegangen. "Die Lage hat sich völlig entspannt", erklärt Albert Kreiner vom Land Kärnten.

Die Chemikalie, die als Fungizid eingesetzt worden war, zählt zum "Dreckigen Dutzend" und ist seit 1992 verboten. Nachdem das Umweltgift durch eine Altlastsanierung in die Luft gelangt war, ist die Belastung in der Natur deutlich gesunken. Im Frischgras ist HCB überhaupt nicht mehr nachweisbar: Bei 110 Proben lag der Wert unter der Bestimmungsgrenze, heißt es. Weiter überwacht wird auch die Luft im Tal: Langzeitimmissionsgrenzwerte werden eingehalten. In der Nähe der Altlast in Brückl gab es zuletzt noch Überschreitungen. Untersuchungen des Grund-/Oberflächenwassers und des Bodens werden weitergeführt.

Zurückgegangen ist auch die Belastung im Blut von Betroffenen. "Vor allem bei jenen, die sich an die Ernährungsempfehlungen halten", so die Zuständigen im Land. 303 Personen wurden auf HCB untersucht, 47 nahmen heuer an den Nachuntersuchungen teil. Rätselhaft bleibt ein Fall, bei dem es zu einem Anstieg der HCB-Werte gekommen ist.

Entwarnung gibt es bei Lebensmitteln: 1151 Proben hat die Aufsicht seit Auffliegen des Skandals gezogen. Bei den jüngsten 74 Proben (im Einzelhandel und bei Direktvermarktern) wurden Grenzwerte eingehalten. In drei Fällen wurde der Vorsorgewert überschritten.

Die vorgelegten Ergebnisse zeigen: Das Umweltgift verflüchtigt sich. Die Folgen des Öko-Dramas lösen sich allerdings nicht einfach so in Luft auf.

Thomas Leitner, Kärntner Krone

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