Stiwoll-Einsatz

Steirer gestellt, weil er Mörder ähnlich sieht

Österreich
08.11.2017 15:51

Die Jagd auf den mutmaßlichen Doppelmörder Friedrich F. wird immer mehr zum Stresstest - auch für die heimische Exekutive. Unter Einsatz von Cobra und WEGA wurden in den vergangenen Tagen mehr als 100 Gebäude durchsucht. Und es kam auch schon zu Fehlalarmen - einer davon machte am Mittwochabend Schlagzeilen. Im Eifer des Gefechts umstellten Einsatzkräfte einen Mann, den sie für den gesuchten Täter hielten. Der Irrtum konnte aber schnell geklärt werden, der 71-jährige Weststeirer nahm es gelassen.

Die Suche nach dem vermutlich bewaffneten Verdächtigen, der seine Nachbarn erschossen haben soll, ist für die Polizei "alles andere als ein Spaziergang", wie Cobra-Chef Bernhard Treibenreif jüngst im "Krone"-Gespräch klarstellte. Die psychische und physische Belastung sei enorm. Am 1. November ereignete sich ein unangenehmer Vorfall, wie nun bekannt wurde: Der Pensionist Franz K. (71) geriet ins Fahndungsnetz.

"Polizei macht auch nur ihre Arbeit"
Wie seine Schwester Maria K. (69) gegenüber der "Steirerkrone" bestätigte, wurde ihr Bruder von Cobra-Beamten umzingelt, als er sich auf dem Heimweg befand. Eine Dienstwaffe sei auf ihn gerichtet worden. Der 71-Jährige sieht dem gesuchten Friedrich F. ein wenig ähnlich, auch seine Kleidung ähnelte der des mutmaßlichen Täters. Nach dem ersten Schock sieht Franz K. die Sache mittlerweile gelassen: "Reg dich nicht auf, die Polizei macht auch nur ihre Arbeit", meinte er zu seiner Schwester.

Polizei reduziert Präsenz in Stiwoll
Die Suche nach dem auf der Flucht befindlichen Friedrich F. geht unterdessen weiter - wenn auch mit reduzierter Polizeipräsenz, wie die "Soko Friedrich" mitteilte. Es gebe aber keinen Grund für die örtliche Bevölkerung, sich unsicher zu fühlen: "Es sind nach wie vor Zivilkräfte vor Ort, aber nicht mehr in dem Umfang wie zuvor", sagte Soko-Sprecher Jürgen Haas.

In die Suche seien Zielfahnder, das Bundeskriminalamt, das Landeskriminalamt und Spezialisten diverser Abteilungen eingebunden. Das Bundesheer hat zwei gepanzerte Fahrzeuge vom Typ "Husar" zur Verfügung gestellt, die nach Maßgabe der Polizei-Einsatzleitung eingesetzt werden können. Bezüglich des Einbruchs in den Keller eines Wohnobjekts im Raum Stiwoll am Samstagabend, bei dem eine Tiefkühltruhe geöffnet worden war, gab es keine neuen Erkenntnisse. Die Spurenauswertungen seien noch im Gange, hieß es. Eine Suchaktion im Freilichtmuseum von Stübing brachte keinen Erfolg.

Video: Doppelmörder-Jagd für Polizei "kein Spaziergang"

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