Blutbad in Kirche

Texas-Schütze (26) brach 2012 aus Psychiatrie aus

Ausland
08.11.2017 03:03

Jener 26-Jährige, der am Sonntag in einer texanischen Kirche ein Blutbad angerichtet hat, ist laut einem Medienbericht bereits vor einigen Jahren in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden und dort ausgebrochen.

Devin Kelley sei im Juni 2012 aus der Anstalt Peak Behavioral Health Services ausgebrochen und daraufhin als vermisst gemeldet worden, berichtete am Dienstag der in Houston ansässige Sender KPRC unter Berufung auf einen entsprechenden Polizeibericht aus dem texanischen El Paso.

"Eine Gefahr für sich selbst und andere"
In der Vermisstenanzeige wurde demnach angegeben, dass Kelley unter "psychischen Störungen" leide und eine "Gefahr für sich selbst und andere" darstelle. Er sei dabei erwischt worden, wie er "mit Feuerwaffen auf dem Luftwaffenstützpunkt Holloman herumschlich", wo er stationiert gewesen war. Kelley habe versucht, Vorgesetzte bei der Armee mit dem Tod zu bedrohen. 

Kind Schädelfraktur zugefügt
Etwa zeitgleich mit dem Eingang der Vermisstenanzeige sei Kelley gefunden und in Gewahrsam genommen worden, hieß es in dem Bericht weiter. Zwei Polizisten hätten ihn an einer Bushaltestelle in der texanischen Stadt El Paso aufgegriffen, hieß es. Der Vorfall ereignete sich demnach kurz bevor Kelley wegen eines tätlichen Angriffs auf seine damalige Ehefrau und seinen Stiefsohn von einem Militärgericht zu zwölf Monaten Haft verurteilt wurde. Er hatte dem kleinen Kind eine Schädelfraktur zugefügt. Kelley verbrachte dann ein Jahr in Haft und wurde 2014 aus der Luftwaffe entlassen.

25 Menschen erschossen, weitere 20 verletzt
Der 26-jährige Kelley hatte am Sonntag in einer Kirche im texanischen Sutherland Springs mit einem Sturmgewehr um sich geschossen. Er tötete 25 Gottesdienstbesucher sowie das ungeborene Kind einer Schwangeren und verletzte 20 weitere Menschen. Kelley wurde kurz nach der Tat tot in seinem Wagen gefunden. Nach Angaben der Polizei nahm er sich vermutlich das Leben. 

Wut auf Familie als Tatmotiv
Als mögliches Motiv kristallisiert sich immer stärker heraus, dass Kelley wütend auf die Familie seiner zweiten Frau war. Er hatte 2014 erneut geheiratet, lebte aber von der Frau getrennt. Nach Angaben von Ermittlern schickte er seiner Schwiegermutter Textnachrichten mit Drohungen. Die Frau hatte die Kirche in der Vergangenheit besucht. Am Sonntag war sie aber nicht im Gottesdienst.

Kelley selbst sei früher zu Kirchenveranstaltungen gekommen, aber dort nicht willkommen gewesen, sagte der Sheriff von Wilson County, Joe Tackitt, dem Sender CNN. Der Pastor der Gemeinde, Frank Pomeroy, habe Kelley von dessen Besuchen her gekannt und ihn dort ungern gesehen. Es habe keine Bedrohungen gegeben, aber Pomeroy habe den Behörden gesagt, dass Kelley "kein guter Mensch ist, den man sich um sich haben will". Die 14-jährige Tochter des Geistlichen kam bei dem Amoklauf am Sonntag ums Leben.

Weitere Hinweise zur Aufklärung des Tatmotivs könnten sich aus der Auswertung von Kelleys Handy ergeben, das die Polizei inzwischen gefunden hat. Bisher hätten die Ermittler keinen Zugriff auf das Gerät, deshalb sei es in die FBI-Zentrale in Quantico im Bundesstaat Virginia geschickt worden, sagte der FBI-Beamte Christopher Combs vor Journalisten.

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