Vor Neueinteilung:

Abbau beim Pflegepersonal sorgt für Kritik

Oberösterreich
02.11.2017 17:04

Erneut gibt es Aufregung um die Intensivstation des Landeskrankenhauses Kirchdorf an der Krems. Wenige Wochen, nachdem ein 61-jähriger Patient aus Attnang-Puchheim statt einer Kalium-Infusion Kalzium bekam und an den Folgen starb, soll es beim Pflegepersonal eine Einsparung geben. Während anderswo sogar aufgestockt wird.

916 statt 902 Vollzeit-Pflegekräfte sollen im kommenden Jahr auf den Intensivstationen der 15 Spitäler des Landes beschäftigt sein. 339 Betten gilt es zu versorgen. „Von einer Aufstockung zu sprechen, ist aber nicht ganz richtig. Vielmehr ist es eine Verschiebung“, ärgert sich SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder.

Aufstockung in Linz und Braunau
Während das Kepler-Uni-Klinikum 9,8 Vollzeitkräfte und das Krankenhaus Braunau 2,5 Vollzeitkräfte mehr erhalten, verliert das Landeskrankenhaus Kirchdorf eine halbe Vollzeitkraft. Auf neun Betten entfallen 2,53 Pfleger. Der Landesschnitt liegt bei 2,7 Pfleger pro Bett.
„Angesichts des Zwischenfalls mit Todesfolge in Kirchdorf fällt es mir schwer, den Personalabbau zu akzeptieren, auch wenn der gesetzliche Rahmen eingehalten wird“, so Binder.

Entscheidung am 24. November
Die Personalzuteilung wurde  zuletzt von der Gesundheitsplattform – ein mit Politikern und Experten besetztes Lenkungsgremium – mit Mehrheit „auf Schiene gebracht“. In großer Runde soll am 24. November die Intensiveinstufung fixiert werden. Binder kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen: „Weil in Kirchdorf noch immer im Raum steht, dass der Grund für die Verwechslung der Infusionen Personal-Überlastung gewesen sein soll!“ ÖVP-Landtagsabgeordneter Walter Aichinger kann der Kritik nichts abgewinnen: „Im Kirchdorfer Spital ist sogar mehr Personal beschäftigt als gesetzlich vorgeschrieben. Einen Zusammenhang mit dem Zwischenfall herzustellen, entbehrt jeglicher Grundlage.“

Mario Zeko, Kronen Zeitung

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