Nach Unfall verendet

Toter Braunbär wird präpariert und ausgestellt

Österreich
31.10.2017 11:57

Jener Braunbär, der einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug eines Zeitungszustellers in der Nacht auf Montag nicht überlebt hatte, soll demnächst präpariert und in der Folge öffentlich ausgestellt werden. Das verendete Tier wurde mittlerweile auch obduziert: Der Bär starb an den Folgen eines schweren Traumas.

Wie Gunther Vogl, Direktor der veterinärmedizinischen Untersuchungsanstalt, am Dienstag berichtete, wurden Serien-Rippenbrüche und ein Riss des Zwerchfells festgestellt. Die Verletzungen passen laut Vogl zu dem Zusammenstoß mit dem Kleintransporter. Jagd- oder Schussverletzungen seien jedenfalls nicht gefunden worden.

Der Bär wurde auch gewogen und vermessen. Das 200 Kilogramm schwere Tier misst 1,70 Meter von der Nasenspitze bis zum Steiß. Ernährt hatte er sich in den letzten 24 Stunden seines Lebens von Beeren, Kräutern und Mäusen. "Das ist typisch. Bären sind zu 90 Prozent Pflanzenfresser", sagte Vogl.

"Bärentypische Parasiten hatte er nicht"
Stutzig geworden sind die Experten, als sie nur einen Leberegel und keine sonstigen Parasiten in dem Bärenkörper fanden. Vogl: "Das war nicht zu erwarten. Die bärentypischen Parasiten hatte er nicht." Dies sei ein Indiz dafür, dass der Bär weitgehend als Einzelgänger lebte. Sonst hätte er sich von Artgenossen weitere Parasiten eingefangen. Noch auszuwerten sind die gezogenen Proben auf eine mögliche Schwermetallbelastung.

Eine Gewebeprobe des Bären wird demnächst in einem Labor des Naturhistorischen Museums in Wien untersucht. "Wir machen ein DNA-Fingerprinting, um seine Identität festzustellen", sagte Biologin Luise Gruppenhauser. Anschließend wird die DNA mit einer Datenbank von bereits genommenen Proben abgeglichen. "Das genetische Monitoring läuft über mich", erklärte Bärenanwalt Georg Rauer. "Die Daten werden bei uns mit Bären, die in Kärnten und den Nachbarländern bereits erfasst wurden, abgeglichen."

Sechs verschiedene Bären in Kärnten im Jahr 2016
Heuer wurde bisher nur die DNA eines einzigen Bären in Kärnten erfasst - jene des Tieres, das am Sattnitzgebirge und im Rosental südlich von Klagenfurt unterwegs war und auch Bienenstöcke plünderte. Ob das der nun umgekommene Bär sein könnte? "Alles ist möglich, das ist keine große Distanz für einen Bären", sagte Rauer. 2016 wurden sechs verschiedene Bären in Kärnten durch DNA nachgewiesen.

Nach dem Abschluss der Untersuchungen und Probenziehungen wird der Bärenkörper präpariert, wie die Jägerschaft beschlossen hat. "Der Bär wird dann ausgestellt, entweder in der Gemeinde oder bei uns im Schloss Mageregg, und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht", sagte Landesjägermeister Ferdinand Gorton.

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