Steht im seit Jahren dauernden Swap-Krimi zwischen der Stadt Linz und der Bawag endlich eine Lösung bevor? Nach monatelanger Prozesspause trafen sich die beiden Streitparteien, gestern, Montag, in Wien neuerlich vor Gericht. Von der Bank kam ein überraschendes Angebot.
Es geht um mehr als 600 Millionen € – und um eine Frage: Ist der Swap-Deal zwischen Stadt Linz und Bawag rechtmäßig zustande gekommen? Einmal mehr wurde das bei der gestrigen Tagsatzung vor dem Wiener Handelsgericht erörtert. Es geht darum, ob die Bank nicht von sich aus hätte prüfen müssen, ob Linz ohne Genehmigung des Landes das ruinöse Swap-Geschäft zur Absicherung eines Frankenkredits im Jahr 2007 abschließen hätte dürfen. Selbst Richter Andreas Pablik, der das langwierige Verfahren jetzt beschleunigen möchte, war es anzumerken, dass er hier eher auf Seiten der Stadt Linz steht.
Bawag strebt überraschend erneut einen Vergleich an
Überraschend ist, dass die Bawag erneut einen Vergleich anstrebt. Ein Anwalt, der neu im Team der Bank ist, sagte: „Wir wollen die Vergangenheit hinter uns lassen, wir haben genügend andere Probleme.“ Linz-Anwalt Gerhard Rothner reagierte so: „Wenn die Einigung auf einer vernünftigen Basis liegt, sind alle Türen offen.“
Richterwechsel möglich
Übrigens: Rat Pablik kündigte gestern an, dass ein neuer Richter das Verfahren übernehmen könnte.
Robert Loy, Kronen Zeitung
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