Polizei rätselt

Juwelier-Coup: Räuber mit vielen Identitäten

Tirol
26.10.2017 13:34

Drei festgenommene Räuber - und keiner weiß, wer sie sind! Nach dem Überfall auf den Juwelier Leitner in der Innsbrucker Innenstadt am Dienstag (die "Krone" berichtete) stehen die Ermittler noch vor einem großen Rätsel. Die Identitäten der drei gefassten Verdächtigen sind bisher unklar, weil diese gleich mehrere Dokumente bei sich hatten. Vom vierten Täter fehlt nach wie vor jede Spur.

Vier Gauner stürmen den Nobel-Juwelier Leitner mitten in der Maria-Theresien-Straße. Einer bedroht mit einer Waffe die Angestellten, die anderen zertrümmern mit Äxten die erste Vitrine. Der anwesende Security macht kurzen Prozess, er zückt seine Waffe und schießt das Räuber-Quartett in die Flucht.

Drei Verdächtige konnte die Polizei fassen - einen noch in Innsbruck. Bei den anderen klickten nach einer 50-Kilometer-Flucht in Ötztal-Bahnhof die Handschellen. Doch um wen es sich bei dem Trio handelt, war auch am Mittwoch noch unklar. "Die Männer hatten mehrere Dokumente bei sich, die zwar offenbar echt sind, aber nicht zu den Personen passen", erklärt Ermittler Walter Pupp. Der Chef des LKA Tirol ist jedoch optimistisch, dass es kein Problem sein dürfte, die wahren Identitäten herauszufinden.

"Für Passanten bestand keine Gefahr"

Über die drei Verdächtigen wurde die U-Haft verhängt. Einer davon - jener, der bei der Schießerei einen Durchschuss in der Schulter erlitten hatte - wurde Mittwoch Nachmittag direkt von der Klinik in die Justizanstalt gebracht.

Apropos Schießerei: Pupp betonte, dass durch die zwei abgefeuerten Schüsse keinerlei Gefahr für Passanten bestand - "aufgrund des Sicherheitsglases."

Vom vierten Täter (siehe Fahndungsfoto) fehlt weiterhin jede Spur. Zweckdienliche Hinweise zur Person: 059 133- 70 3333.

Schüsse: Justiz ermittelt

"Er musste binnen Sekunden eine Entscheidung treffen. Er hat vollkommen richtig und professionell gehandelt" - das sagt Alfred Kovacs, der Chef jenes Security-Mitarbeiters, der Dienstag beim Juwelier-Überfall die vier Räuber mit zwei Schüssen in die Flucht geschossen hat.

Wie in derartigen Fällen üblich, wird das nun von der Justiz genau überprüft. "Generell wäre es eine absichtliche schwere Körperverletzung, die aber durch Notwehr gerechtfertigt werden kann", erklärt Hansjörg Mayr, Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft. Laut derzeitigem Stand sehe es jedenfalls so aus, als hätte der Räuber mit ausgestreckter Waffe in Richtung des Sicherheitsmannes gezielt - somit wäre der Aspekt Notwehr wohl gegeben.

Polizei: Bedrohung war eindeutig gegeben

Die Ermittlungen stehen aber noch am Anfang, ergänzt Mayr. Entscheidend sei nun die Auswertung der Videoüberwachung. Chefermittler Walter Pupp vom LKA Tirol dazu: "Aus den Aufnahmen geht eindeutig hervor, dass eine Bedrohung gegeben war."

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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