Rekordwert in Graz

Mindestsicherung: 53,5 Prozent Ausländeranteil

Steiermark
25.10.2017 14:06

Nur mehr 46,5 Prozent der Bezieher einer Mindestsicherung in Graz sind Österreicher. Die Zahl der ausländischen Bezieher steigt kontinuierlich an. Der Grazer VP-Sozialstadtrat Kurt Hohensinner warnt: "Fährt das Sozialsystem an die Wand, ist niemandem geholfen!" Hohensinner hofft auf Reformen unter einer von Sebastian Kurz geführten Bundesregierung.

Das Verhältnis verschiebt sich immer deutlicher: 44,8 Prozent betrug der Anteil der ausländischen Mindestsicherungsbezieher im Mai 2016. Im Mai 2017 lag er schon bei 51 Prozent. Aktuell liegt der Anteil beim Grazer Rekordwert von 53,5 Prozent.

Nur 5,8 Prozent EU-Bürger

Interessantes Detail: EU-Bürger (ohne Österreicher natürlich) machen nur 5,8 Prozent der Bezieher aus. Damit entfallen 47,7 Prozent auf Nicht-EU-Bürger und 46,5 Prozent auf Österreicher (Tendenz weiter fallend).

Der Grazer VP-Sozialstadtrat Kurt Hohensinner warnt: "Wenn wird das Sozialsystem an die Wand fahren, hat niemand etwas davon." Er hofft auf grundlegende Änderungen unter einer neuen, von Sebastian Kurz geführten Bundesregierung: "Es kann nicht sein, dass ein Asylant bereits nach vier Monaten vollen Anspruch auf Mindestsicherung hat. Ich bin für eine Integrationshilfe; aber mit Sachleistungen."

Das Ziel müsse es sein, dass Soziahilfeempfänger möglichst schnell wieder auf eigenen Beinen stehen können. Hohensinner: "Hilfe ja, aber möglichst kurz."

Noch nie so viele Jobs in Graz

Bei 52 Millionen Euro lag die Schätzung für die heurigen Mindestsicherungskosten in Graz. Weil die Zahl der Bezieher insgesamt zurückgeht - aktuell um acht Prozent im Vergleich zum September des Vorjahres - könnte die Summe unterschritten werden.

Es sind vor allem Österreicher, die den Weg aus der Mindestsicherung zurück in einen Job finden. Noch nie gab es so viele Arbeitsstellen in Graz wie derzeit.

Hohensinner nennt zwei weitere Gründe für den Rückgang: "Die Neugestaltung der Mindestsicherung durch das Land greift und wir gehen rigide gegen Sozialmissbrauch vor."

Neue Infostelle im Sozialamt

Wir bleiben beim Thema Soziales: Die Infostelle des Sozialamtes wurde um 160.000 Euro runderneuert. Hohensinner: "Moderne Sozialpolitik heißt für mich: serviceorientierte Hilfe für Menschen in Notlagen und nicht Bitten um Almosen."

Von: Gerald Richter

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