Blauer Blitz

Sonic the Hedgehog

Spiele
27.12.2006 12:08
Seit nunmehr 15 Jahren rast Sonic über die Bildschirme dieser Welt. Pünktlich zum Geburstag des blauen Blitzes kommen Konsoleros in den Genuss eines weiteren Abenteuers des flotten Igels. Richtige Feierlaune will angesichts des Jump'n'Run-Spiels allerdings nicht aufkommen...

Die frenetisch jubelnde Menge hat sich entlang der Kanäle Soleannas eingefunden, um die Ankunft von Prinzessin Elise beim Sonnen-Festival zu feiern. Es dauert allerdings nicht lange, da taucht auch Dr. Eggman, Sonics Erzrivale, mit seinem riesigen Raumschiff auf und entführt die Tochter aus adeligem Hause. Doch nicht nur der Eierkopf, auch ein futuristisch anmutender silberner Igel ("Silver") bereitet Sonic Kopfzerbrechen...

So weit die Hintergrundgeschichte, die dem Spieler in einem wahrlich fulminanten Intro nähergebracht wird. Nach der Eingangssequenz folgt jedoch das nüchterne Erwachen: Die Stadt Soleanna schaut "in Echt" nicht mehr ganz so prächtig aus und schon nach wenigen Schritten fällt ein weiteres Manko auf: die mehr als störrische Kamera. Da ein Unglück selten allein kommt und aller guten Dinge bekanntlich drei sind, kommt erschwerend hinzu, dass sich in den Optionen keine Möglichkeit findet, die Kamera-Achsen zu invertieren. Fazit: Der Spieler akzeptiert die Einstellungen oder er hat eben Pech gehabt. Bei einem Jump'n'Run nicht unbedingt von Vorteil.

In der Stadt selber können wir uns dann ersteinmal mit der - vermurksten - Steuerung vertraut machen und Dorfbewohner nach wichtigen Hinweisen fragen. Die haben allerdings meist nur ein "Huh?" zu entgegnen, der eigentliche Inhalt des Gesprächs wird als Textfeld dargestellt. Schnell findet unser Igel heraus, dass er das Venedig nachempfundene Städtchen nur dann über das Wasser verlassen kann, wenn er sich im Laden ein entsprechendes Upgrade kauft.

Problem hierbei: Es fehlt an Münzen bzw. den für Sonic typischen Ringen. Ein kleiner Auftrag muss also her, und siehe da: ein älterer Herr bittet uns, seine neuen Wunder-Schuhe zu testen. Nach einer Ladepause, einem kleinen Rennen auf Zeit und einer weiteren Ladepause gehören Geld und Schuhe endlich uns und wir können ins eigentliche Spiel starten.

Hier bietet sich dem Sonic-Spieler das gewohnte Bild: irrwitzige Loopings, Trampoline und Katapulte beschleunigen unseren Helden binnen weniger Augenblicke von 0 auf Lichtgeschwindigkeit. Der Spieler hat dabei allerdings oftmals überhaupt keinen Einfluss auf das Geschehen und muss stattdessen mitansehen, wie er von einer Seite zur nächsten geschleudert wird. Wenn die Kontrolle dann tatsächlich mal an den Spieler übergeht, scheitert man oftmals an der wechselnden Kameraperspektive, die einen plötzlich in die andere Richtung laufen lässt.

Der Fehler kostet meist ein Leben und da es davon fast ebenso wenig wie automatische Speicherpunkte gibt, ist der Frust vorprogrammiert. Glücklicherweise steuert der Spieler jedoch nicht nur Sonic, sondern auch die zum Teil wesentlich langsameren Freunde. Während mit Agent Shadow auf diverse Fahrzeuge zurückgegriffen werden darf, setzt Silver ganz auf seine psychokinetischen Fähigkeiten, um beispielsweise Objekte durch die Luft wirbeln zu lassen oder aus Gegenständen eine Brücke zu bauen. Zu den drei Igeln gesellen sich unter anderem noch der propellernde Fuchs Tails oder die kletternde Fledermaus Rouge.

Am Ende einer der insgesamt elf Missionen dürfen die eingesammelten Münzen in neue Fähigkeiten investiert werden. Wer mit seinem Ergebnis nicht zufrieden ist, kehrt kurzerhand an den Schauplatz zurück und spielt den Level noch einmal. Auf Wunsch können per Splitscreen sogar zwei Spieler als Team oder gegeinander antreten.

Während die verwinkelten Gassen Soleannas alles andere als farbenfroh gestaltet sind, präsentieren sich die jeweiligen Level mit ihren Strand-, Berg- oder Dschungelszenarien äußerst abwechslungsreich und durchaus ansprechend. Vor allem im Geschwindigkeitsrausch wissen die Animationen zu überzeugen, ganz ohne Clippingfehler geht es allerdings auch hier nicht. Der Sound ist, passend zum Spieltempo, recht fetzig gehalten und bietet keinen Grund zur Klage. Allerdings enttäuscht die fehlende Sprachausgabe bei den Stadtbewohnern.

Fazit: Zum Jubiläum hätte der blaue Igel eine etwas ordentlichere Umsetzung verdient. Störrische Kamera, ungenaue Steuerung, unzählige Ladepausen und schlichtweg unfaire Stellen lassen alles aufkommen - nur keine gute Laune. Aufgrund mangelnder Jump'n'Run-Alternativen für die Xbox360 können Fans des Genres zumindest einen Blick drauf werfen, sollten sich aber nicht wundern, wenn sie, ähnlich wie Sonic, beim Spielen am liebsten senkrecht die Wände hochgehen würden.

Plattform: Xbox360 (getestet), PSP, PS3
Publisher: Sega
Krone.at-Wertung: 69%


von Sebastian Räuchle

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