Oscar-Favorit

Frau liebt Fischmann: „The Shape of Water“

Kino
14.02.2018 15:45

Eine Frau, die sich in ein Monster verliebt - dieser Plot ist nicht ganz neu. Die Geschichte, die Guillermo del Toro (Oscar-Nominierung für "Pans Labyrinth) erzählt, ist allerdings ebenso poetisch und märchenhaft wie grausam. Und am Ende steht einmal mehr die Frage, wer hier eigentlich das Monster ist. "The Shape of Water" wurde am 20. Oktober im Rahmen der Viennale 2017 gezeigt und ist mittlerweile für 13 Oscars nominiert.

Die USA in den 1950er Jahren, Rassismus, Homophonie und Sexismus gehören zum Alltag. Eliza (Sally Hawkins), eine stumme, junge Frau, arbeitet nachts als Reinigungskraft in einem Labor. Die Lichtblicke in ihrem tristen Alltag sind ihre lustige Kollegin Zelda und ihr Nachbar Giles, ein gescheiterter, homosexueller Werbegrafiker.

Eines Tages bringen die Wissenschaftler ein exotisches Wesen, halb Mensch, halb Fisch ins Labor. Die Kreatur, gespielt von Doug Jones, wurde aus dem Amazonas gefischt, wo er von den Einheimischen als Gottheit verehrt wurde - nicht zu Unrecht, wie sich am Ende des Films zeigt … Mit seiner Hilfe wollen die Amerikaner den Wettlauf um die Mondlandung zu ihren Gunsten entscheiden. Das blau leuchtende Wesen mit dem Stachelrücken und den großen Glupschaugen ist stumm wie Eliza. Der hat es der Fischmann angetan. Mit hartgekochten Eiern, Zeichensprache und Musik gewinnt sie sein Vertrauen.

Anmutiger Unterwasser-Sex im Badezimmer
Und weil der fiese Sicherheitschef Strickland (Michael Shannon) ihn brutal foltert, schließlich sezieren will und ein sowjetischer Spion ihn töten soll, beschließen Eliza und Konsorten, den Fischmann zu entführen. Kurzerhand wird er in die Badewanne in Elizas Wohnung verfrachtet, wo es nicht nur zu anmutigen Sexszenen kommt, sondern auch zu blutigen Konflikten mit der Nachbarskatze. Am Ende steht schließlich ein mehr oder weniger rasanter Showdown, mehr soll aber an dieser Stelle nicht verraten werden.

Del Toros Version von "Die Schöne und das Biest" würde von der farblichen Opulenz durchaus zu Walt Disney passen - die schonungslose Gesellschaftskritik und die heiße Affäre des Monsters mit seiner Schönen allerdings dann weniger. "The Shape of Water" ist ein sinnliches, oft tiefgründiges Märchen für Erwachsene, das ohne große Längen auskommt. Wie schon in "Pan's Labyrinth" spielt der Mexikaner mit Farben und Bildern und vermischt Fantasie mit Realem, doch die Unterwasser-Lovestory kommt noch einen Tick poetischer daher und brachte Del Toro bei den Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen ein.

"The Shape of Water - Das Flüstern des Wassers" startet am 16. Februar 2018 in den heimischen Kinos.

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