Kaum Hoffnung

Traditionsverein muss weiter ums Überleben kämpfen

Salzburg
23.10.2017 20:08

Wenig gut bestellt ist es nach wie vor um die Finanzen des auf Italienisch-Kurse und Sprachreisen spezialisierten Salzburger Vereins Società Dante Alighieri. Dessen Finanzlage hat das Kontrollamt jetzt überprüft und kommt in seinem Bericht auf ein wenig erbauliches Fazit: die Nachfrage sinkt, der Förderbedarf steigt.

Bereits vergangenes Jahr hatte die "Krone" über die Zukunftssorgen des Vereins mit über 40-jähriger Geschichte berichtet: Die tief roten Zahlen sorgten innerhalb der Stadtpolitik für einige Diskussionen. Erstmals wurden Stimmen laut, die vor diesem Hintergrund eine Einstellung der Förderung durch die öffentliche Hand forderten.

Ursächlich für das wachsende Defizit sollen laut Vereins-Obmann Giorgio Simonetto vor allem die rückläufigen Kursanmeldungen sein, da mittlerweile immer mehr Bildungseinrichtungen Italienischkurse anbieten. Erschwerend hinzu kommt die wachsende Billig-Konkurrenz im Internet. Wie schlecht es um den Verein tatsächlich bestellt ist, hat das Kontrollamt jetzt in einem Prüfbericht festgehalten. Demnach sind wegen schwindender Teilnehmer die Kurseinnahmen aus Sprachkursen im Zeitraum 2010 bis 2016 um fast 10 Prozent gesunken.

Fördersumme hat sich inzwischen vervierfacht
Gleichzeitig hat sich allerdings die Förderung von Seiten der Stadt im selben Zeitraum vervierfacht: Bezuschusste die öffentliche Hand die Società Dante Alighieri 2006 noch mit 6800 Euro, waren es heuer bereits 25.000 Euro.

Dieser Umstand hat die Diskussion um die Sinnhaftigkeit neuerlich entfacht. NEOS-Gemeinderat Christoph Starzer fordert ein Ende dieses Subventions-Wahnsinns: "Bei aller Wertschätzung für diese Einrichtung, diese Entwicklung ist falsch."

Immerhin würde es sich bei der Società Dante Alighieri um eine private Einrichtung handeln, wenn diese nicht kostendeckend betrieben werden kann, müsse sie entweder ihre Kursgebühren anheben oder schließen - so bitter Letzteres sei. "Dass die Stadt neben Bildungseinrichtungen wie die Volkshochschule auch private Vereine am Leben erhält und die Ausfälle sinkender Teilnehmerzahlen mit Steuermitteln auffüllt, ist nicht haltbar."

Anna Dobler, Kronen Zeitung

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