Keimwolke im Anflug

Schutzschild gegen Viren

Gesund
30.10.2017 06:00

Ein Mini-Tornado, der mit bis zu 900 km/h beim Husten Partikel aus der Lunge hinausgeschleudert, beim Niesen noch mit 160 km/h mit einer Reichweite von 12 Metern erzeugt eine Keimwolke, die auf unsere Nasen- und Rachenschleimhaut trifft.

Beim Filmen dieser Vorgänge mit Hochgeschwindigkeitskameras und anschließender Computeranalyse hat man nun herausgefunden, dass weniger die spürbaren Tröpfchen die Krankheitsverbreitung bedingen (sie sind schwer und sinken zu Boden), sondern der feine Sprühnebel, der sich unbemerkt im ganzen Raum ausbreiten kann. Die "Keimwolke" kontaminiert sogar Klimaanlagen, Luftschächte und Deckenventilatoren.

Dennoch erkranken nicht alle Menschen und auch nicht gleichzeitig an grippalem Infekt. Das liegt an der individuellen Immunabwehr. Der Virencocktail trifft zuerst auf die Schleimhaut der Nase und des Rachens. Hier entscheidet sich, ob und wie viele Erreger abgewehrt werden können oder in den Organismus eindringen und sich weiter vermehren. "Hat man sich infiziert, werden die Erkältungskeime innerhalb von acht bis 12 Stunden nach dem ersten Kontakt in den Schleimhäuten aktiv. Dieser Prozess beginnt häufig im Rachenraum", beschreibt Prof. DDr. André Gessner, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie Rechgensburg den Vorgang.

Hygieneregeln einhalten
Es ist also sinnvoll, das natürliche Schutzschild zu unterstützen und zu stärken. Aus Asien kennen wir die unkleidsamen weißen Einwegmasken, die man über Nase und Mund legt, wenn man das Haus verlässt. Sie wirken rein mechanisch, in dem sie die Gefahr von Tröpfcheninfektion vermindern. Das Prinzip konnte nun auch in Nasen- und Halssprays eingebaut werden, die Substanzen enthalten, welche Keime nach dem Einatmen einschließen und unschädlich machen.

Waschen Sie sich regelmäßig und häufig die Hände mit Seife, danach gut abtrocknen, auch zwischen den Fingern und am Handrücken. Greifen Sie sich nicht an Mund und Nase. Werfen Sie benützte Taschentücher in den Mülleimer - sie gehören nicht auf dem Schreibtisch oder in die Jackentasche. Handy- und Computertastatur öfter reinigen. Studien haben gezeigt, sich auf einem Keyboard mehr Keime befinden können als auf einer Klobrille.

Karin Podolak, Kronen Zeitung

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