Absolute verfehlt

Slowenien: Präsident Pahor muss in die Stichwahl

Ausland
23.10.2017 06:15

Bei der slowenischen Präsidentenwahl am Sonntag hat Amtsinhaber Borut Pahor (53) zwar klar gewonnen, die erwartete absolute Mehrheit jedoch deutlich verfehlt. Nun muss er am 12. November in die Stichwahl gegen den Lokalpolitiker und Ex-Comedian Marjan Sarec.

Mit 47,1 Prozent der Stimmen verfehlte Pahor klar den erwarteten Sieg in der ersten Runde, während Sarec 25 Prozent erreichte. "Ich glaube, dass ich diese Wahl gewinnen werde, aber wir werden uns, wie das im Leben so üblich ist, bis zum Schluss bemühen müssen", kommentierte Pahor das Wahlergebnis. Er werde "mit aller Kraft" auf eine zweite Amtszeit hinarbeiten, um die Slowenen davon zu überzeugen, "dass ich der beste Präsident für die kommenden fünf Jahre bin".

Nur 43,5 Prozent: Wahlbeteiligung auf Rekordtief
Umfragen hatten Pahor in den vergangenen Wochen bei zwischen 50 und 60 Prozent der Stimmen gesehen. Nach Ansicht von Beobachtern dürfte ihn die niedrige Wahlbeteiligung, die mit 43,5 Prozent ein historisches Tief erreichte, unter die 50-Prozent-Marke gedrückt haben. Der Amtsinhaber zeigte sich dennoch erfreut über den "fast 50-prozentigen" Zuspruch angesichts des "großen Misstrauens" der Bürger gegenüber der Politik.

Eben darauf dürfte in der Stichwahl sein Gegenkandidat Sarec setzen. Der einer breiteren Öffentlichkeit bisher nur als Politiker-Imitator und Kabarettist bekannte Lokalpolitiker kündigte am Wahlabend "einen harten Kampf bis zum Äußersten" um den Sieg an. "Die Wähler haben in mir denjenigen gesehen, der eine neue Politik führen will", sagte der Bürgermeister der Stadt Kamnik, der als Unabhängiger ohne Parteiunterstützung kandidierte. Dennoch habe er so viele Stimmen erhalten wie die Kandidaten aller Parlamentsparteien zusammen, betonte Sarec.

2,2 Prozent für Rechtsextremen
Beste Parteikandidatin wurde die EU-Abgeordnete Romana Tomc von der konservativen Demokratischen Partei (SDS) mit 13,7 Prozent der Stimmen. Sie entschied das Oppositionsduell mit der Chefin der Christdemokraten, Ljudmila Novak (7,2 Prozent) klar für sich. Einen Achtungserfolg erreichte auch der rechtsextremistische Kandidat Andrej Sisko, der mit 2,2 Prozent unter anderem die Kandidatin der führenden Regierungspartei SMC, Bildungsministerin Maja Makovec Brencic (1,7 Prozent), sowie den Bürgermeister der drittgrößten slowenischen Stadt Koper, Boris Popovic (1,8 Prozent), hinter sich ließ. Weniger als ein Prozent der Wähler votierten für die Kandidatinnen von zwei außerparlamentarischen Rechtsparteien, Suzana Lara Krause und Angela Likovic.

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