Trotz Einbußen

Landwirte mit Ernteertrag zufrieden

Oberösterreich
20.10.2017 16:11

Die klimatischen Bedingungen im Frühjahr und Sommer ließen Bauern heuer das Schlimmste befürchten. Wie die vorläufige Erntebilanz zeigt, ist es ihnen dann doch noch gelungen, die Ertragseinbußen in Grenzen zu halten. Die oberösterreichischen Landwirte sind also heuer mit einem blauen Auge davongekommen.

"Die Ergebnisse der Ernte sind insgesamt zufriedenstellend", bestätigt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker. Die lange Trockenheit im Sommer hatte viele Bauern stark in Bedrängnis gebracht und bei manchen Anbaukulturen waren auch unterdurchschnittliche Ernteerträge die Folge. Allerdings: Die Einbußen konnten in Grenzen gehalten werden.

Kukuruz
Vor allem bei Kukuruz fiel der Rückgang deutlich weniger dramatisch aus, als zunächst befürchtet. "Wo Mais auf Schotter- und Sandböden angebaut wurde, sind die Erträge nach unten gegangen", sagt Reisecker. Im Vergleich zum mengenmäßig sehr guten Jahr 2016 wurde heuer 15 Prozent weniger Kukuruz geerntet. "Im Fünfjahresschnitt betrachtet, beträgt der Rückgang aber nur fünf Prozent", betont der Kammer-Präsident.
Auch bei Obst und Gemüse konnten die Einbußen in Grenzen gehalten werden - siehe unten das Interview mit Christian Krumphuber.

Grünfutter und Zuckerrüben
Bei Grünfutter bremste Spätfrost im Frühjahr das Wachstum. Der erste Schnitt konnte daher erst zehn Tage später als üblich eingebracht werden. Der zweite Aufwuchs verlief großteils aber überall nach Wunsch. Fehlender Niederschlag sorgte beim dritten Aufwuchs für Einbußen. "Ausgeprägte Dürreschäden wie in den vergangenen Jahren waren heuer jedoch seltener, am ehesten noch auf Schotterböden im Innviertel und Flinsböden im östlichen Mühlviertel", so Reisecker.
Die Zuckerrüben-Ernte dürfte dagegen recht gut ausfallen. Reisecker: "Wir erwarten einen Durchschnittsertrag von 83 bis 85 Tonnen je Hektar bei einem Zuckergehalt von 17 Prozent, das liegt über dem mehrjährigen Durchschnitt."

"Einbußen bei Obst nicht dramatisch"
Christian Krumphuber leitet die Abteilung Pflanzenproduktion in der Landwirtschaftskammer. Frost und Hitze minderten die Erträge mancher Obst- und Gemüsebauern.

"Krone": Wie ist die Ernte für die Obstbauern ausgefallen?
Christian Krumphuber: Dank der Frostwarnungen und durch das Räuchern sind die kältebedingten Ausfälle bei Steinobst nicht so dramatisch ausgefallen. Sie lagen bei 15 bis 20 Prozent.

"Krone": Wie schaut die Situation bei den Äpfeln aus?
Krumphuber: Bei Tafeläpfeln sind die Einbußen weniger stark als in der Steiermark. Sie lagen bei etwa 20 Prozent.

"Krone": Und bei Streuobst?
Krumphuber: Hier gab es Ertragsausfälle von 70 bis 80 Prozent. Die Mosttrinker brauchen aber nicht befürchten, dass sie bald auf dem Trockenen sitzen. In den Voralpen war beinahe eine normale Ernte möglich.

"Krone": Heimische Weinbauern hatten es offenbar besser.
Krumphuber: Hier gab es keine nennenswerten Frostschäden. Der trockene Sommer hat die Traubenreife sogar begünstigt - ein guter Jahrgang ist zu erwarten.

"Krone": Auch die Gemüsebauern sind nicht unzufrieden.
Krumphuber: Wo bewässert wurde, war es ein passables Jahr. Karotten haben die Hitze gut vertragen, Sellerie gelitten - 30 Prozent Minderertrag. Kohlgemüse hat sich gut entwickelt, bei Gurken, Sauerkraut und Roten Rüben gab es kaum Ausfälle.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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