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Moto Z2 Play: Transformer-Smartphone am Prüfstand

Elektronik
22.10.2017 06:01

Es ist rund ein Jahr her, dass Lenovos Smartphone-Tochter Motorola mit dem Moto Z Play ein modulares Smartphone mit enormer Akkulaufzeit veröffentlicht hat. Jetzt ist der Nachfolger da: Das Moto Z2 Play bietet ebenso wie der Vorgänger den modularen Magnetanschluss an der Rückseite, aber einen etwas kleineren Akku und etwas mehr Power als der Vorgänger. Wie es sich in der Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Der größte Unterschied des Moto Z2 Play gegenüber dem Vorgänger ist das merklich verschlankte Gehäuse: Nur noch sechs statt sieben Millimeter dick, soll es dafür sorgen, dass das neue Modell noch etwas kompakter daherkommt als der Vorgänger. Dabei schummelt Motorola allerdings ein wenig, steht doch die Kamera nochmal um gut zwei Millimeter aus dem 6-Millimeter-Gerät hervor.

Welche Hardware Motorola im Moto Z2 Play verbaut hat, sehen Sie hier:

Motorola Moto Z2 Play

CPU

Qualcomm Snapdragon 626: 8 x 2,2 GHz

RAM

4 GB

Diagonale

5,5 Zoll (AMOLED)

Auflösung

1920 x 1080 Pixel

Speicher

64 GB

microSD-Slot

bis 2 Terabyte

Hauptkamera

12 Megapixel (F/1.7); Laser-Autofokus; Phase-Detection-Autofokus; Dual-LED-Blitz

Frontkamera

5 Megapixel (F/2.2); Dual-LED-Blitz

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.2, NFC, GPS, GLONASS

Maße

156,2 x 76,2 x 6 Millimeter; 145 Gramm

Akku

3000 mAh (lädt via USB-C)

Extras

Moto-Mods-Anschluss
Metallgehäuse
Fingerabdruckscanner

Software

Android 7.1

Preis

ab 470 Euro

Die Tabelle zeigt: Das dünnere Gehäuse kommt auf Kosten des dicken Akkus des Vorgängers zustande, es stehen nun nur noch 3000 statt 3500 Milliamperestunden Kapazität zur Verfügung. Ebenfalls neu: eine lichtstärkere Kamera, mehr RAM, mehr interner Speicher und USB-C. Bei der Rechenpower und beim Display hat sich gegenüber dem Vorgänger dagegen wenig getan.

CPU nur unwesentlich schneller als im Vorgänger
So kommt es auch, dass das Moto Z2 Play in puncto Leistung an die erste Version erinnert. Der Mittelklasse-Chip Snapdragon 626 - im ersten Modell war es noch der 625 - bietet hinreichend Rechenleistung für ein flüssiges Android-Bedienerlebnis und flotte App-Starts, dank vier Gigabyte RAM ist Multi-Tasking kein Problem.

Dass es sich um keinen Oberklasse-Chip handelt, bemerkt man am ehesten an der etwas geringeren 3D-Leistung, die aber letzten Endes nur für Spieler interessant ist und für die allermeisten Alltags-Spielchen immer noch völlig ausreicht. Am Ende entspricht die Power des neuen Modells damit in etwa jener des alten. Lobenswert: Die Hitzeentwicklung unter Last hält sich in Grenzen, das Gerät wird maximal handwarm.

Besser als bisher ist die Kamera: Zwar hat sie gegenüber dem ersten Moto Z Play an Auflösung eingebüßt, dafür ist sie nun aber lichtstärker - und liefert unter schlechten Lichtbedingungen hellere und rauschärmere Bilder. Die Scharfstell- und Auslösezeiten sind ebenfalls etwas besser als beim Vorgänger, die Bildqualität bei gutem Licht ist überzeugend.

Schön wäre allerdings optische Bildstabilisierung gewesen: Ihre Abwesenheit begünstigt beim Moto Z2 Play Verwackler, was auf Kosten der Bildschärfe geht. Die Selfie-Performance der Frontkamera ist solide, dass das Gerät auch vorne mit einem LED-Doppelblitz ausgestattet ist, ist ein nettes Extra.

Gutes Display mit leichtem Helligkeitsdefizit
Gleich gut wie im Vorgänger: das Display. Dank Full-HD-Auflösung liefert es scharfe Bilder und klar lesbaren Text, das AMOLED-Display erfreut zudem mit hohem Kontrast, kräftiger Farbdarstellung und guter seitlicher Ablesbarkeit. Die maximale Helligkeit sollte in den meisten Nutzungsszenarien reichen, draußen könnte sich manch ein Nutzer aber ein noch etwas helleres Display wünschen.

Die Ausstattung ist recht überzeugend, hat aber auch Mäkel. Dazu zählt etwa, dass das Moto Z2 Play nicht über aktuelles Gigabit-WLAN verfügt und stattdessen über N-WLAN funkt. Auch Bluetooth ist nicht nach neuestem Standard an Bord. Praktisch sind dagegen der auch mit sehr großen Speicherkarten nutzbare microSD-Slot, der - hat nicht mehr jedes Smartphone - 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, und die üppige Speicher- und RAM-Ausstattung. Auch der Annäherungssensor, der dafür sorgt, dass das Gerät die Uhrzeit zeigt, wenn es eine Bewegung registriert, ist ein nettes Extra.

Saubere Verarbeitung, praktischer Mod-Anschluss
Gut gefallen hat uns im Test auch die Verarbeitungsqualität. Im Gegensatz zum ersten Moto Z Play gibt es nun ein Metallchassis mit liebevoll gestalteten Details wie einem geriffelten Entsperrknopf. Das Gerät ist sauber zusammengebaut und hinreichend steif, Mängel wie zu große Spaltmaße sind uns am Testgerät nicht aufgefallen.

Die größte Besonderheit des Moto Z2 Play bleibt der Moto-Mods-Magnetanschluss an der Rückseite. Er nimmt Erweiterungsmodule wie Zusatz-Akkus, kabellose Lade-Covers, bessere Lautsprecher, einen Mini-Beamer, eine Kamera mit optischem Zoom oder Ziercovers in Textil- und Holzoptik auf und macht das Gerät zu einem ungemein flexiblen Begleiter. Im Vergleich zum Vorgänger stehen nun mehr verschiedene Mods zur Auswahl, spannend ist neben dem Soundboost-2-Mod von JBL vor allem Lenovos eigener Turbopower-Mod. Dabei handelt es sich um einen 3500 Milliamperestunden dicken Akku, der dem Moto Z2 Force bei Bedarf den ausgezehrten internen Akku füllt.

Bemerkenswert viel Ausdauer mit Zusatzakku
Kombiniert man den Zusatzakku und das Moto Z2 Force, hat man wie schon beim Vorgänger ein bemerkenswert ausdauerndes Smartphone. In der Praxis ist es mit der Ausdauer zwar nicht mehr ganz so weit her wie beim Vorgänger, zwei Tage Nutzung sind durch die insgesamt recht sparsamen Komponenten aber trotzdem drin. In Kombination mit dem Akku-Mod kommen nochmals zwei Tage dazu, wodurch das Moto Z2 Force unter Zuhilfenahme des Zusatzakkus bei Bedarf durchaus vier Tage lang ohne Tankausflug an die Steckdose durchhält. Minimal schlechter als beim Vorgänger, aber immer noch eine mehr als beachtliche Leistung!

Gut gefallen hat uns im Test die Software des Moto Z2 Play. Es handelt sich um ein sehr nach an Googles Vorgaben operierendes Android 7 ohne unerwünschte Software-Dreingaben, wie sie manch anderer Hersteller auf seine Smartphones aufspielt. Für die meisten Aktivitäten sind Googles Standard-Apps aufgespielt, die Motorola-spezifischen Besonderheiten wie Gestensteuerung zum Start der Kamera oder Taschenlampe halten sich dezent im Hintergrund.

Fazit: Das Moto Z2 Play ist ein gelungenes Smartphone der gehobenen Mittelklasse, das vor allem mit seiner langen Akkulaufzeit, der modularen Erweiterbarkeit, der soliden Kamera und der guten Ausstattung punktet. Störend sind nur kleine Details wie das veraltete WLAN oder die weit aus dem Gehäuse hervorstehende Kamera. Bei einem Preis von 470 Euro hat es aber einen mächtigen Konkurrenten in Form des eigenen Vorgängers. Der ist bis auf Details wie die Kamera fast genauso gut, hat sogar noch einen dickeren Akku - und ist im Online-Handel bereits für 300 Euro zu haben.

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