Lösung gesucht

HCB: 7000 Tonnen belastetes Heu in Wietersdorf

Kärnten
20.10.2017 06:54

Als Relikt des HCB-Umweltdramas lagern seit zwei Jahren 7000 Tonnen belastetes Heu in Wietersdorf. Obwohl eine Entsorgung technisch möglich wäre, traute sich bis jetzt niemand, das Problemgut anzugreifen. Nun steht eine Lösung bevor: Die Vernichtung von 86 Gramm HCB soll zwei bis vier Millionen Euro kosten.

Bei der geplanten Entsorgung von Chemie-Altlasten war der Problemstoff in die Luft und so auf die Felder der Bauern im Kärntner  Görtschitztal gelangt. Das belastete Futtermittel musste bei einer großen Aktion getauscht werden - seither lagert das kontaminierte Heu auf dem Gelände des "w&p" Zementwerkes.

Alle Versuche, die belasteten Heuballen loszuwerden, sind bis dato gescheitert. Obwohl sich in den 7000 Tonnen Tierfutter "nur" 86 Gramm Hexachlorbenzol befinden, wollte keine Verwertungsstelle bei uns mit dem HCB-Skandal in Zusammenhang gebracht werden.   Anfragen gibt es indes aus dem Ausland. So hat ein Entsorger aus Asien Interesse an der  Vernichtung des Görtschitztaler Heus bekundet.

8000 Kilometer Transportweg für die Entsorgung von 86 Gramm HCB? "Eine Entsorgung in einer Müllverbrennungsanlage oder einem Zementwerk mit Rauchgasnachverbrennung wäre auch bei uns technisch möglich", sagt ein Abfallrechts-Experte.

In Wietersdorf werde das aufgrund der Vorbelastung mit Sicherheit aber nicht passieren, heißt es. "Eine Verwertung ist ausgeschlossen - das wird von keiner Seite gewünscht", bestätigt "w&p"-Sprecherin Michaela Hebein. Stattdessen würden derzeit zwei konkrete Angebote vom Zementwerk geprüft. Jenes aus Asien sei nicht in der Auswahl.

Die Kosten für die Verbrennung belaufen sich trotzdem zwischen zwei und vier Millionen Euro. Aufkommen müssen dafür die Wietersdorfer Zementwerke. Bis Mitte November soll es eine Lösung geben.

von Thomas Leitner, "Kärntner Krone"

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