3:0 gegen Celtic

Heynckes-Comeback: “Bei Jupp ist alles wie früher”

Sport
19.10.2017 11:18

Jupp Heynckes hat auch Teil zwei seiner Comeback-Mission beim FC Bayern erfolgreich absolviert. Im Champions-League-Spiel gegen Celtic Glasgow waren die Münchner am Mittwochabend ungefährdet, gewannen 3:0 und schlugen den Aufstiegskurs ein. 1.607 Tage nach dem Finaltriumph in London gegen Borussia Dortmund war Heynckes auf der internationalen Bühne wieder da - und am Ende nicht rundum zufrieden.

Der 72-Jährige ärgerte sich über Nachlässigkeiten am Ende der Partie. "Das muss angesprochen und abgestellt werden", bemängelte Heynckes. Drei Wochen nach dem vernichtenden 0:3 gegen Paris St. Germain in der Königsklasse macht sich seine akribische Arbeit aber bemerkbar. Organisation, Spielfreude und Wille sind wieder klare Bestandteile des Spiels. Die "Süddeutsche Zeitung" sah Bayern "mit der Mentalität von 2013", die "Bild" titelte: "Bei Jupp ist alles wie früher". Sogar der von Vorgänger Carlo Ancelotti abgesägte Thomas Müller traf wie einst.

"Ich hoffe, das war der Aufgalopp für die kommenden Woche", sagte der Offensivmann, der in der 17. Minute die Bayern-Führung besorgt hatte. Joshua Kimmich (29.) und Mats Hummels (51.) vollendeten den Heimerfolg. David Alaba spielte links in der Viererkette durch und hatte nach einer Viertelstunde die Chance auf einen Treffer. Auch dem ÖFB-Star wird ein Aufschwung unter Heynckes bescheinigt. "Der Österreicher scheint unter Jupp Heynckes tatsächlich aufzuleben. Seit dem Trainerwechsel viel stärker", urteilte Sport1.

Festzuhalten blieb freilich, dass Celtic den idealen Aufbaugegner für das angeknackste Selbstvertrauen des FCB gab. Im Idealfall könnten die Münchner nun bereits in zwei Wochen beim Rückspiel in Schottland den Achtelfinaleinzug feiern. Von mehr wollte Heynckes vorerst nichts wissen. "Vom Champions-League-Titel müssen wir aktuell nicht reden. Denn wir haben noch einiges zu verbessern. Da sind uns andere Teams weit voraus", hielt der Triple-Gewinner von 2013 fest.

Eines davon zieht in derselben Gruppe seine Kreise. Paris Saint-Germain triumphierte in Anderlecht mit 4:0 und führt die Tabelle mit dem Maximum von neun Zählern und 12:0 Toren an. Von den 13 Pflichtspielen der Saison hat Frankreichs Millionenclub 12 gewonnen, nur ein torlosen Remis gegen Montpellier vereitelt eine makellose Statistik. Trainer Unai Emery sah dennoch noch keine anreichende "Balance" in seiner Elf: "Wir müssen zwei Aspekte weiter abstimmen. Die taktische Disziplin und das individuelle Talent", hielt der Spanier fest.

Bis dato ist die unbestrittene Offensivkraft die größte Waffe von PSG. Jungstar Kylian Mbappe traf in Belgien schon in der 3. Minute, mit Edinson Cavani (44.), Neymar (66.) und dem eingewechselten Angel di Maria (88.) schrieben dann noch drei weitere Hochkaräter an. "Wir wollen in diesem Bewerb Eindruck hinterlassen. Wir sind hierher gefahren, um mit Stil zu gewinnen", sagte Mbappe nach dem Schlusspfiff. Richtig gefordert worden ist PSG bisher jedenfalls noch nicht.

Drei aus drei hieß es Dienstagabend auch für den FC Barcelona und Manchester United. Die Katalanen stehen nach einem 3:1 gegen Olympiakos Piräus ebenso wie Englands Rekordmeister nach dem 1:0 bei Benfica Lissabon vor dem Einzug in die K.o.-Phase. Bei Barcelona wirkte sich auch der Gelb-Rot-Ausschluss von Gerard Pique kurz vor der Pause nicht wirklich aus. Lionel Messi traf nach einer Stunde per Freistoß zur 2:0-Vorentscheidung. Für den Argentinier war es sein 100. Tor im Europacup. Der Superstar hat diese Marke als zweiter Profi nach Cristiano Ronaldo (113 Tore) erreicht.

"Ich hoffe, dass er am Ende der Saison 200 angeschrieben hat", scherzte Barca-Coach Ernesto Valverde. Gegen seinen griechischen Ex-Klub baute der 53-Jährige seine hervorragende Bilanz bei den Katalanen aus. "In den 100 Tagen mit ihm im Amt haben wir das Optimum herausgeholt", schwärmte Club-Präsident Josep Maria Bartomeu. Nach den Niederlagen gegen Real Madrid im spanischen Supercup im August hat Barcelona in elf Saisonspielen zehnmal gesiegt. Nur gegen Atletico Madrid gab es ein 0:0.

Bei Manchester United trägt der Pragmatismus des Jose Mourinho indes Früchte. Der knappe Sieg in Lissabon ging nicht als fußballerischer Leckerbissen in die Geschichtsbücher ein, effektiv war er allemal. Marcus Rashford profitierte bei seinem entscheidenden Freistoß-Treffer (64.) von einem Patzer von Benficas 18-jährigem Torhüter Mile Svilar, der den eigentlich zu lang geschossenen Ball erst hinter der Torlinie fing. Für Mourinho hatte United jedenfalls "alles unter Kontrolle".

Mit Unkenrufen, dass United unter ihm einen langweiligen Spielstil frönt, kann der Portugiese nichts anfangen. "Manchmal glaube ich, dass es ein Verbrechen ist, defensiv gut zu stehen. Aber das ist ein Schritt, um ein Resultat zu erzielen. Wir brauchen nun am Ende nur noch einen Punkt, um aufzusteigen und einen Sieg, um die Gruppe zu gewinnen", führte Mourinho aus. Als erster Verfolger hinter den Red Devils hat sich der FC Basel positioniert. Der Schweizer Serienmeister schrieb mit einem 2:0 bei ZSKA Moskau den zweiten Sieg an. Salzburg-Leihgabe Dimitri Oberlin traf im Finish der Partie zur Entscheidung. Der 20-Jährige hat nun bereits drei Tore in der laufenden Champions League verbucht.

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(Bild: KMM)



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