Neue Studie:

„Schrittzähler“ macht Herz-Patienten fitter!

Oberösterreich
18.10.2017 00:10

Ein simples Schrittzähler-Armband, neudeutsch „Activity Tracker“ genannt, steigert die Leistungsfähigkeit von Herz-Kreislauf-Patienten nach einer Rehabilitation um 15 Prozent! Für diese Studie im Rahmen seiner Masterarbeit bekommt der FH-OÖ-Absolvent Jürgen Vogel (32) aus Traun internationale Anerkennung.

"Krone": Wie sind Sie auf die Idee zu dieser Studie gekommen?
Jürgen Vogel: Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf den Herz-Kreislauf aus. Einerseits bewegen sich die Leute immer weniger, andererseits steigt das Interesse, eigene Aktivitäten mit digitalen Hilfsmitteln aufzuzeichnen. Ich habe an der FH OÖ und der JKU "Digital Businessmanagement" studiert, wollte wissen, wie sich neue Technologien bei Reha-Patienten nach Herzinfarkt auswirken.

"Krone": Es gab Widerstände.
Vogel: Vor zwei Jahren ist meine Idee von vielen als viel zu komplex und schlichtweg nicht machbar belächelt worden. Ich arbeite im Cardiomed in Linz, das ist ein kardiologisches Rehabilitationszentrum. Dadurch habe ich den Zugang zu Patienten mit Herzproblemen -  das war optimal für die Studie.

"Krone": Das Resultat ist erstaunlich, aber auch  logisch.
Vogel: Es hat sich gezeigt, dass jene Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die während der Reha mit einem Acitvity Tracker ausgestattet wurden, deutlich mehr Leistungsfähigkeit entwickelt haben, nämlich um 15 Prozent. Wir haben ein ganz einfaches Modell, einen Polar Loop um zirka 70 Euro verwendet, bei dem nur die Schritte und die Kalorien gezählt wurden.

"Krone": Die Patienten bewegen sich also nach der Reha mehr, wenn sie so einen digitalen Schrittzähler tragen?
Vogel: Wir haben 29 Personen zwölf Wochen lang getestet. Am Auffälligsten war die Entwicklung in den sechs Wochen nach der Reha. Wer einen Acitvity Tracker trägt, bleibt nach der Reha fit, wer keinen trägt, fällt schnell ins alte Muster zurück.

"Krone": Sie haben aber nicht "nur" neben dem Job eine Masterarbeit geschrieben.
Ja, ich studiere auch an der JKU, mache meinen Doktor in Wirtschaftswissenschaften. Ich arbeite bei der Cardiomed und bin zukünftig auch selbstständiger Unternehmensberater.


Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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