Brisanter Bericht

“Umsonst”: Russland unterstützt Taliban mit Diesel

Ausland
16.10.2017 13:02

Russland soll nach einem Bericht der "Times" die radikalislamischen Taliban in Afghanistan mit Diesellieferungen im Wert von rund 2,1 Millionen Euro monatlich unterstützen. Die britische Zeitung zitierte am Montag einen anonymen Taliban-Schatzmeister, dem zufolge russische Geheimdienstmitarbeiter seit etwa 18 Monaten Flotten von Tankwagen über die Grenze mit Usbekistan schicken.

"Die Russen geben uns das umsonst", erklärte der Mann der "Times" zufolge. "Wir zahlen nur die Importsteuern." Der Treibstoff werde an Unternehmen der Taliban geliefert, die ihn "an "Geschäftsleute in Kabul" verkauften.

USA: Moskau untergräbt Einsatz in Afghanistan
Ähnliche Vorwürfe erheben afghanische und US-Generäle schon länger gegen Russland. US-Generäle werfen Moskau vor, den US-Einsatz in Afghanistan untergraben zu wollen. Die Taliban, die wieder weite Teile Afghanistans beherrschen, erklären dagegen, keine Hilfe aus Russland zu bekommen. Auch russische Politiker weisen die Vorwürfe zurück.

In den 1980er-Jahren hatten Vorläufer der Taliban auch mit Hilfe der USA und Saudi-Arabiens die sowjetischen Truppen aus Afghanistan vertrieben. Von den USA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gestürzt, kämpften sich die Taliban in den vergangenen Jahren zurück. Sie kontrollieren demnach wieder 40 Prozent des Territoriums, wie Friedrich Orter in seinem seit Montag erhältlichen Buch "Der Vogelhändler von Kabul" erklärt.

US-Luftwaffe warf Rekordzahl an Bomben über Afghanistan ab
Die USA hatten im September so viele Bomben und andere Munition über Afghanistan abgeworfen wie zuletzt 2012, als noch knapp 80.000 US-Soldaten im Land waren. Das geht aus den jüngsten Statistiken der US-Luftwaffe hervor. Dort heißt es: "September war ein Rekordmonat für abgefeuerte Munition in Afghanistan seit 2012, mit 751 Geschossen gegen Taliban und Islamischer Staat." Das seien 50 Prozent mehr als noch im August.

Der Anstieg gehe auf die neue Afghanistan-Strategie von US-Präsident Donald Trump zurück, die es erlaube, "extremistische Gruppen proaktiver anzugreifen".

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