"Schwarz-Blau dräut"

Wiens Bürgermeister Häupl: “Ich bin ein Kernianer”

Österreich
11.10.2017 13:52

Mit den Worten "Ich bin ein Kernianer" hat Wiens Bürgermeister Michael Häupl am Mittwoch Bundeskanzler Christian Kern seine volle Unterstützung bekundet. Dass er für eine Ablöse des SPÖ-Chefs eintrete, seien Gerüchte, die zu "vergessen" seien, beteuerte Häupl, der einmal mehr vor einer ÖVP-FPÖ-Koalition warnte, diese aber erwarte: "Es dräut Schwarz-Blau."

"Selbstverständlich habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die SPÖ Erster wird", verriet der Chef der Wiener Roten in einer Pressekonferenz in der SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße. Aber auch das müsse nicht bedeuten, dass die SPÖ in der Regierung vertreten sei - wie sich schon im Jahr 2000 gezeigt habe. Schwarz-Blau sei erneut wahrscheinlich. "Es riecht für mich danach", sagte Häupl. Die "fast liebevollen" Gespräche zwischen ÖVP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache würden darauf hindeuten.

Schwarz-Blau habe den Älteren damals etwa zwölf Prozent weniger Pension beschert, rechnete Häupl vor. Auch dass Kurz - der "Kanzlerkandidat der österreichischen Konservativen und Reaktionäre" - eine einheitliche Mindestsicherungs-Regelung wünsche, verheiße nichts Gutes. Nach Ansicht des Wiener Bürgermeisters würde dies auf Kürzungen hinauslaufen.

Erneut Kritik an Islam-Kindergarten-Studie
Einmal mehr setzte es auch Kritik wegen der von Kurz beauftragten Studie zu den Wiener Islam-Kindergärten. Diese sei im Ministerium nicht nur gefälscht worden, ein Mitautor erhebe nun auch den Vorwurf, dass er die Studie bei der Veröffentlichung nicht mehr wiedererkannt habe, verwies Häupl auf aktuelle Medienberichte.

Silberstein-Engagement war großer Fehler
Kritik an Kanzler Kern hingegen wies der Bürgermeister kategorisch zurück. Dieser habe persönlich einen guten Wahlkampf geführt. Falls es zu keiner Regierungsbeteiligung komme, wäre Kern auch ein geeigneter Oppositionspolitiker, zeigte sich Häupl überzeugt. Der größte Fehler der SPÖ sei jedenfalls das Engagement von Tal Silberstein gewesen.

70.000 Guten-Morgen-Kipferl verteilt
Die Motivation der Wiener Genossen sei trotz der schwierigen Rahmenbedingungen groß gewesen, versicherte SPÖ-Landesparteisekretärin Sybille Straubinger. In den vergangenen Wochen seien 2000 Straßenaktionen abgehalten und 15.000 Telefonanrufe getätigt worden. Auch Süßes findet sich in der Statistik: Die Wiener Roten haben im Wahlkampf insgesamt 70.000 Guten-Morgen-Kipferl verteilt.

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