Finanz-Fiasko droht

Millionenverluste: Spitäler kurz vor Bankrott?

Österreich
10.10.2017 16:50

Neben allen anderen Problemen (Gangbetten, lange Wartezeiten etc.) drohe den Gemeindespitälern ein Finanz-Fiasko, sollte nicht sofort gegengesteuert werden, warnt jetzt ein Insider. Dabei geht es weniger um das Milliardengrab Krankenhaus Nord, sondern um strukturelle Mängel wie eine total aufgeblähte Verwaltung.

Ein Blick in den KAV-Jahresbericht 2016 zeigt:

  • Der Krankenanstaltenverbund beschäftigt 2500 "weiße Elefanten", die in keinem Spital oder Heim tätig sind. Diese Personen bekommt kein Patient zu sehen, sondern sie sind in der Verwaltung (Direktion, Wäscherei, IT) tätig. "Dazu kommen die externen Berater, die 20 Millionen Euro im Jahr erhalten haben", so der Kritiker.
  • Der Personalaufwand ist 2016 um 7,1 Prozent (ca. 130 Millionen Euro) gestiegen, nachdem er schon im Jahr zuvor um 5,5 Prozent zugenommen hatte. Laut KAV sind Lohnerhöhungen und Biennalsprünge dafür verantwortlich.
  • Alleine 13 Millionen Euro zahlte das Unternehmen Zinsen. Schuld sei laut Insider das "extrem schwache Forderungsmanagement". Krankenkassen, Versicherungen und "Selbstzahler-Patienten" blieben den Spitälern 52 Millionen Euro schuldig. Hauptschuldner ist die Gemeinde Wien mit Hunderten Millionen Euro.
  •  Der Bilanzverlust der Krankenhäuser summiert sich auf 313 Millionen Euro. Das ist um 50 Millionen mehr als 2015. "Der höhere Verlust resultiert aus einer Gesetzesänderung", so ein Konzernsprecher. Rückstellungen für Jubiläumsgelder, Abfertigungen & Co. würden nun anders bewertet.
  • Letztlich das Spital Nord: Wird es 1,09 oder 1,3 oder gar 1,5 Milliarden verschlingen? Das hängt auch davon ab, wie gut sich der KAV vor Gericht gegen die ausführenden Baufirmen schlägt.

Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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