The Freestylers

The Freestylers machen Lust auf Abenteuer

Musik
19.12.2006 10:50
Eine Kritik über das neue Album der beiden britischen Breakbeat-Spezialisten Aston Harvey und Matt Cantor, besser bekannt als "The Freestylers", könnte in wenigen Worten abgehandelt werden: Genial. Kaufen! Ganz so einfach kann man es sich dann freilich auch nicht machen...
(Bild: kmm)

Der Hip-Hop-Einfluss war bei den West Londonern stets hörbar und so beginnt das neue Freestylers-Album "Adventures in freestyle" ziemlich typisch: ein satter Bass, der das Mittagessen durch die Magengegend rotieren lässt, rollende Drums und protzige Rapper-Slogans zeichnen das Intro "In the Beginning" aus.

Die wirkliche Überraschung kommt dann erst auf "Security", dem zweiten von insgesamt 15 Tracks. Hier dominieren plötzlich vor Kraft strotzende Stromgitarren-Soundwände, denen das seit neuestem dritte Ehrenmitglied der Band, Sirreal, mit seinen Vocals einen ganz persönlichen Stempel aufdrückt. Auch das darauf folgende "Could I be dreaming" verblüfft durch innovatives Genre-Hopping: eine Hook, die irgendwie nach Oasis' Liam Gallagher klingt, funky Scratches und Raps dürften bei diesem Song niemanden still auf seinem Hockerchen sitzen lassen.

"Fast Life" drückt, der Titel suggeriert es, hingegen ordentlich auf die Tube, während "In love with you" das Tempo und mit einer zuckersüßen Gesangsstimme Lust darauf macht, das Tanzbein zu schwingen. "Jump N Twist" weckt schließlich Erinnerungen an ältere Freestylers-Zeiten, in denen mit viel Hall-Effekten und Offbeat-Geschrammel noch überwiegend der Dub regierte.

Mit "Pocketful of Sadness" kehren schließlich Soul und dicke Bläsersätze auf dem Album ein. Gleiches gilt auch für "Hard to stay", während "Electrified", "Painkiller" und "Turn to dust" wieder auf hohes Tempo, drückende Drums, satten Bass und Gitarren setzen.

"Old Skool Fool" dreht das Rad der Zeit zurück und könnte ebenso gut aus der Feder von Run DMC stammen, während "So Fine" schließlich mit feinstem Westcoast-Funk daherkommt. "Beat it down" ist dann wieder einer dieser Dancefloor-Kracher, die einfach jede Party in Schwung bringen.

Mit der wohl herzzerreißendsten Hook der letzten Zeit beschließt "Infernos" (allein dieser Song rechtfertigt den Kauf dieser Scheibe), welches Assoziationen an Portishead weckt, ein unglaublich abwechslungsreiches und immer wieder überraschendes Album. Mit jedem ihrer Songs beweisen die Burschen ihr Geschick für ins Ohr gehende Melodien: Die Freestylers sind in jedem Genre zu Hause, wahre Meister des freien Stils eben.

Fazit: 10 von 10 abenteuerlichen Punkten

von Sebastian Räuchle

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