Macht missbraucht

US-Richter gab für Nacktfotos “Strafrabatt”

Ausland
07.10.2017 20:06

In Justizkreisen galt Joseph Boeckmannn aus Littlerock in Arkansas in den USA als "Richter Gnädig". Denn statt die Kleinkriminellen, die bei ihm auf der Anklagebank saßen, zu Haft- oder Geldstrafen zu verdonnern, kamen sie meistens mit ein paar Stunden Sozialarbeit davon. Dass der Richter gefeuert wurde, hat aber weniger mit seinen milden Strafen zu tun, als mit den Mitteln, unter denen sie zustande kamen.

Denn Boeckmann hatte die Angeklagten in Prozesspausen zu sich ins Richterzimmer gebeten, wo er ihnen "Strafrabatt" zusagte, wenn sie sich nackt vor ihm auszogen und von ihm fotografieren ließen, berichtet "Enterpress News". 21 Fälle sind aktenkundig. Dass es noch viel mehr waren, wird vermutet, ließ sich bei den Ermittlungen aber nicht nachweisen.

Joseph Boeckmann hat alles gestanden, ob aus schlechtem Gewissen oder aus Kalkül, wird nur er wissen. Denn ohne Geständnis hätte ihm eine Gesamthaftstrafe von 260 Jahren gedroht. Mit dem Geständnis und einem Vergleich könnte der Richter mit zweieinhalb bis drei Jahren Gefängnis davonkommen. Das Urteil wird in den nächsten Wochen gesprochen.

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