Nach Oberösterreich

“Ziegelstadl”: Versetzung sorgt für Unmut

Tirol
03.10.2017 09:24

Ein frisch ausgebildeter Justiwache-Beamter des Ziegelstadls wurde am Sonntag spontan nach Garsten in Oberösterreich versetzt - und zwar trotz der Personalnot in Innsbruck. Das Ministerium beruhigt: Die Zuteilung sei nur für drei Monate, zudem bilde man ab November vier weitere Bewerber für Tirol aus.

Bereits Ende August haben zwei Justizwache-Beamte, die für den Ziegelstadl vorgesehen sind, die Grundausbildung absolviert. Für einen von ihnen gab es kürzlich eine Hiobsbotschaft seitens des Justizministeriums: Sofortige Versetzung in die Justizanstalt Garsten!

"Personalnot haben wir in Innsbruck auch"

"Das Beamtendienstrecht erlaubt eine dreimonatige Versetzung pro Jahr. Die Begründung nun aber ist, dass in Garsten Personalbedarf besteht. Doch den haben wir in Innsbruck auch nach wie vor", sagt Gewerkschafter Erich Kleinhans. Laut ihm sind derzeit etwa 14 Planstellen unbesetzt - ein Umstand, der vor allem bei den Nacht- und Wochenenddiensten spürbar sei. "Minister Wolfgang Brandstetter hatte vor einem Jahr LH Günther Platter Aufstockungen zugesichert, doch da ist wenig passiert", teilt der Gewerkschafter mit.

"Kurzfristige Lösungen nötig"

Das Ministerium wehrt sich gegen die Vorwürfe. Der aktuelle Besetzungsgrad im Ziegelstadl liege derzeit im Bundesschnitt. "Die Generaldirektion muss für den Strafvollzug immer die Lage in allen 27 Justizanstalten Österreichs im Blick haben. Manchmal sind kurzfristige Lösungen nötig, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können", informiert Sprecherin Britta Tichy-Martin. Sie liefert sogar gute Nachrichten: Eine Verlängerung der dreimonatigen Versetzung des Innsbruckers sei nicht geplant. "Er ist ab Jänner 2018 wieder zurück. Zudem starten am 27. November vier weitere Bewerber für Innsbruck die Grundausbildung", sagt Tichy-Martin.

Vollbesetzung gefordert

Zu den Einschränkungen des Betriebes wegen der Personalsituation betont sie: "28 Beamte der Einsatzgruppe nehmen derzeit an einer außertourlichen Trainingswoche teil. Diesbezüglich gab es keine Einwände." Auch LH Platter klinkt sich ein: "Es sind zwar Verbesserungen zu sehen, doch das Ministerium muss an der Vollbesetzung in der Anstalt arbeiten."

Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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