Herzinfarkt erlitten

US-Rocklegende Tom Petty mit 66 Jahren gestorben

Musik
03.10.2017 06:33

Tom Petty ist tot. Der US-Rockmusiker ist am Montag im Alter von 66 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles gestorben, wie US-Medien unter Berufung auf eine Sprecherin seiner Familie berichteten. Demnach hatte Petty am Sonntag in seinem Haus in Malibu einen Herzstillstand erlitten.

(Bild: kmm)

Der Musiker sei "friedlich im Kreis seiner Familie, Bandkollegen und Freunde gestorben", hieß es in der Erklärung der Familie. Bereits am Montagabend hatten US-Medien über den Tod Pettys berichtet. Dies wurde zunächst auch von der Polizei bestätigt - kurze Zeit später erklärte das Los Angeles Police Department jedoch, dass die Todesmeldung "versehentlich" an die Medien ergangen sei.

Wie das Portal "TMZ" schrieb, sei Petty nach seinem Herzstillstand von Rettungskräften ins Spital eingeliefert worden, ohne dass er Gehirnaktivität gezeigt habe. Auch seien keine lebenserhaltenden Maßnahmen mehr ergriffen worden.

Treffen mit Elvis als Erleuchtung
Angefangen hat alles, als der am 20. Oktober 1950 in Gainesville im Bundesstaat Florida geborene und aufgewachsene Tom Petty als Zehnjähriger einem jungen Mann vorgestellt wurde. Der lebte sogar davon, Musik zu machen: Elvis Presley. "Er sah unwirklich aus, als würde er hell strahlen", sagte Petty 45 Jahre später dem "Esquire". Faszinierend, geradezu spirituell gewesen sei Elvis mit seiner Entourage: "Es war wie eine Prozession in der Kirche. Eine Schlange weißer Cadillacs und Mohair-Anzüge." Dann sah Petty auch noch die Beatles im Fernsehen - und so war für den Teenager klar: Eine Band musste her.

Die erste Band Mudcrutch (nach mehrmaligem Umbenennen) konnte nicht richtig durchstarten. Schließlich entstanden Tom Petty & the Heartbreakers. Diese hatten anfangs nur in Großbritannien Erfolg, aber schon das zweite Album machte sie 1978 auch in den USA bekannt. Das dritte, "Damn the Torpedoes", marschierte ein Jahr später gleich durch zu Platin: Das bedeutete damals mehr als eine Million verkaufter Platten. In den 80ern gehörten Petty und die Heartbreakers zu den festen Größen im US-Musikgeschäft und spielten mit Grateful Dead und anderen Rocklegenden zusammen.

Mehrere große Hits abgeliefert
Petty war mit der US-Sängerin Stevie Nicks befreundet, mit ihr hatte er den Hit "Stop Draggin' My Heart Around" (1981) veröffentlicht. In den 90ern war Petty vom Rock abgerückt und machte eher Pop mit Folk-Anleihen. "Learning To Fly", "Free Fallin'", "Into The Great Wide Open" wurden große Hits - ebenso wie "I Won't Back Down".

Petty und die Heartbreakers machten auch Filmmusik, 1996 für "She's the One" mit Jennifer Aniston und Cameron Diaz. Sein letztes Soloalbum ("Highway Companion") ist zwar fast zehn Jahre alt, aber es gab ja noch die Heartbreakers. Deren letztes Album "Hypnotic Eye" schaffte es im letzten Jahr auf Platz eins in den USA.

Erfolg auch mit den Traveling Wilburys
Als der Ex-Beatle George Harrison 1988 rasch einen Song für die B-Seite einer Single brauchte, bat er ein paar Freunde ins Studio: Roy Orbison, Jeff Lynne von ELO, Bob Dylan und Tom Petty. Sie nannten sich die Traveling Wilburys und taten so, als wären sie eine unbekannte Band aus den Südstaaten. Die fünf Musiklegenden legten ein erfolgreiches Debüt vor, doch dann starb überraschend Roy Orbison. Die übrigen vier machten noch eine zweite Platte, ironischerweise "Vol. 3" genannt. Immer wieder wurde über ein neues Projekt gemunkelt, doch die letzte Hoffnung starb 2001 mit Harrison.

Über seinen Stil sagte Petty einmal dem "Rolling Stone": "Wir sind keine Punkband, wir machen keinen Folk Rock, Jazz Rock oder irgend so einen Blödsinn. Einfach nur Rock! Wir wären blöd, dem einen anderen Namen zu verpassen." 2002 wurde der Musiker in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen.

Aus der ersten Ehe des Rockstars gingen zwei Töchter hervor, seit 2001 war Petty erneut verheiratet.

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