Flüchtlinge getreten

Kamerafrau zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt

Ausland
02.10.2017 21:21

Wegen ihrer Attacke auf Flüchtlinge ist die ungarische Kamerafrau Petra L. rechtskräftig zu drei Jahren Bewährungsstrafe verurteilt. Die Angeklagte musste sich vor dem Gericht im südungarischen Szeged wegen der gewalttätigen Störung der öffentlichen Ordnung verantworten. L. hatte im September 2015 nahe der Flüchtlingssammelstelle bei Röszke an der ungarisch-serbischen Grenze einen jungen Mann und ein kleines Mädchen gegen die Beine getreten, als diese gemeinsam mit rund 400 Migranten aus einer Sammelstelle ausbrachen.

Ein weiteres Opfer, das sie sich ausgesucht hatte, einen Vater mit einem Kind auf dem Arm, konnte L. im Zuge eines weiteren Angriffs nicht treffen. Nachdem Bilder des Vorfalls im Internet auftauchten und auch international für Aufsehen sorgten, stellten zwei ungarische Oppositionsparteien Strafanzeige gegen die Kamerafrau, die sich im Auftrag des Internet-Senders N1 TV an der Grenze aufgehalten hatte.

Unmittelbar nach dem Vorfall wurde L. das Arbeitsverhältnis durch ihren Arbeitgeber, der der rechtsradikalen Jobbik-Partei nahe steht, gekündigt. Die Kamerafrau hatte sich damit verteidigt, aus Angst vor den Flüchtlingen so gehandelt zu haben.

Menschenrechtler: Absicht hinter Tat wurde nicht untersucht
Der Vertreter der ungarischen Sektion der Menschenrechtsorganisation Helsinki-Komitee warf Fahndungsbehörde und Gericht vor, die Absicht hinter der Tat nicht untersucht zu haben. Dabei bestünde der Verdacht, dass die Angeklagte die Tat von Vorurteilen motiviert begangen haben könnte. In dem Falle gelte die Tat als Gewalt gegen die Gemeinschaft oder als deren Versuch.

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