Co-Pilot starb

Nach Absturz massive Kritik am Flughafen

Salzburg
02.10.2017 09:33

26 Seiten umfasst der Abschlussbericht des Verkehrsministeriums zum Absturz einer tschechischen Piper am 10. Juli 2016 am Zeller Flughafen. Mit eindeutigen Schlussfolgerungen: Dem Piloten wurde die falsche Startbahn zugewiesen, der zentrale Windsack sei nicht einsehbar gewesen, den Flughafen trifft eine Mitschuld.

Als der tschechische Pilot (39) am Sonntag, dem 10. Juli von der Zeller Piste 08 mit seiner Piper in Richtung Benesov (Tschechien) starten wollte, hatte er gerade einmal acht Flugstunden absolviert. "Es gab einen Windsprung", so ein Augenzeuge, "der Pilot wollte trotz Rückenwind starten, er gewann kaum an Höhe, er hätte abbrechen müssen."

Die Maschine schlug kurz nach der Piste in einem Wassergraben auf, das beherzte Eingreifen eines Maishofener Piloten rettete dem 39-jährigen Tschechen das Leben. Er stoppte die Benzinzufuhr und schaltete die Zündung ab, ein vorbeikommender Motorradfahrer erstickte die Flammen mit einem Feuerlöscher. Der Co-Pilot (49) starb Wochen später an den Folgen seiner schweren Verletzungen im Spital, zwei weibliche Passagiere (24 und 26) wurden ebenfalls verletzt.

Nun stellten die Experten fest: Für einen Start mit dem Wind war die Piste um 90 Meter zu kurz. "Ein sicherer Start war unter diesen Wetterbedingungen nicht gegeben." Auch der Luftsack war nicht einsehbar. Den Flughafen trifft eine Mitschuld, auch weil er keine aktuellen Wetterdaten bereitstellen konnte. Jetzt drohen hohe Schadenersatzansprüche.

Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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