Gemeinderatswahl

Jüngster Ortschef schon bald im Burgenland im Amt

Österreich
01.10.2017 19:42

Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl hat am Sonntagabend seine SPÖ zum Wahlsieger der Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen erklärt. "Wir sind die Nummer eins bei den Mandaten und haben diese Wahl gewonnen", sagte er am Abend. Die "Dirty Campaigning"-Affäre habe sich aber "natürlich negativ" auf die Wahl ausgewirkt. In Mühlgraben im Bezirk Jennersdorf amtiert bald der jüngste Ortschef Österreichs. In 19 anderen Gemeinden hält die Spannung an: Dort entscheidet sich am 29. Oktober per Stichwahl, wer Bürgermeister wird.

Womit die Sozialdemokraten nicht gerechnet hatten: Im erzroten Zurndorf im Bezirk Neusiedl am See muss sich SP-Ortschef Werner Friedl mit Werner Falb-Meixner noch vier Wochen lang matchen. Der frühere VP-Landesrat hatte es schon 2002 und 2007 geschafft, die Direktwahl zum Bürgermeister zu gewinnen. Er musste aber nach Schüler-Scheinanmeldungen und einer bedingten Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs den Hut nehmen.

Mit Hornstein im Bezirk Eisenstadt-Umgebung ging eine weitere rote Hochburg bereits an die Volkspartei verloren. SP-Kandidatin Judith Pratl, die ein schweres Erbe angetreten hatte, musste sich VP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf geschlagen geben. Künftig verfügen die Schwarzen über 13 Sitze im Gemeinderat, die Roten nur noch über zehn.

Tschanigraben: 100 Prozent für die SP
Applaus brandete spontan auf, als Niessl - mittlerweile im Beisein von Minister Hans Peter Doskozil in der SP-Zentrale in Eisenstadt - mit Parteifreund und Pinkafelds Bürgermeister Kurt Maczek telefonierte. Die SP muss zwar ein Mandat abgeben und hält bei 14 Sitzen, die VP erlitt aber deutliche Verluste. Mit 61,4 Prozent der Stimmen geht Maczek in die vierte Amtsperiode. In Tschanigraben im Bezirk Güssing haben 100 Prozent der Bürger für die SP gestimmt - allerdings gab es keine Alternative.

Die "rote Sensation" glückte aus Sicht der SP in Neusiedl. Wie angepeilt, geht Herausforderin Elisabeth Böhm (SP) gegen Thomas Halbritter (VP) in die Stichwahl. Güssing bleibt rot, in Oberwart holt die ÖVP sogar die Absolute. Erobern konnte die SP unter anderem Bocksdorf, Neudorf bei Parndorf und Sieggraben. Die VP drehte hingegen neben Hornstein etwa auch Horitschon, Großmürbisch und Tadten um.

"Das war ein guter Tag"
Die Reaktion von VP-Obmann Thomas Steiner: "Das war ein guter Tag für die VP. Wir haben mehr Bürgermeister gewonnen, als wir abgeben mussten." Sehr erfreut war FP-Chef Johann Tschürtz: "Unser Wahlziel, kräftig zuzulegen, wurde erreicht. Stolz bin ich, dass es in meinem Heimatort Loipersbach zur Stichwahl zwischen unserem Mann Roman Amring und SP-Bürgermeister Erhard Aminger kommt." Auf Zuwächse gehofft haben die Grünen. "Das ist gelungen", sagte Sprecherin Regina Petrik.

"Mit den Stichwahlen ist für die SP die Chance gewahrt, unsere 87 Bürgermeister zu halten", so Niessls Resümee: "Egal, wie die Wahlen in den einzelnen Gemeinden ausgegangen sind, es gibt kein anderes europäisches Land, in dem die Sozialdemokraten 46 Prozent haben. Das muss auch einmal gesagt werden."

Jüngster Ortschef Österreichs
Der 20-jährige Bankangestellte Fabio Halb, der für die SPÖ antrat, hat die Bürgermeisterwahl in der südburgenländischen Gemeinde Mühlgraben am Sonntag mit 79,44 Prozent klar für sich entschieden. Der Kandidat der Bürgerliste Unser Mühlgraben, Armin Schweitzer, kam auf 20,56 Prozent.

Halb kann sich bei seiner künftigen Tätigkeit auf eine solide Mehrheit im Gemeinderat stützen: Die SPÖ legte in Mühlgraben um 5,56 Prozentpunkte auf 63,87 Prozent zu und hält nun acht von elf Sitzen im Gemeinderat.

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