Fahndung läuft

D: Erpresser droht mit vergifteten Lebensmitteln!

Ausland
28.09.2017 14:50

Mit der Vergiftung von Lebensmitteln droht derzeit ein Erpresser in Deutschland! Am Donnerstag wurden seitens der Polizei Konstanz Fotos eines etwa 50 Jahre alten Mannes veröffentlicht. Dieser steht im dringenden Verdacht, Mitte September insgesamt fünf Gläser mit vergifteter Babynahrung in Geschäften in Friedrichshafen im Bundesland Baden-Württemberg deponiert zu haben. Ermittler konnten die Produkte jedoch finden und beschlagnahmen. Die Fahndung nach dem Mann und möglichen Mittätern läuft auf Hochtouren - auch auf internationaler Ebene.

Der oder die Erpresser fordern den Ermittlern zufolge via Mail einen "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag". Sollte auf die Forderung jedoch nicht eingegangen werden, wird gedroht, dass bis Samstag 20 vergiftete Lebensmittel in Regalen von Filialen abgestellt werden. Die von der Erpressung betroffenen Unternehmen - es handelt sich um Einzelhandels- und Drogerieketten - wollten die Ermittler nicht nennen.

"Schon 30 Milliliter bei Erwachsenen gesundheitsgefährdend"
Auf die fünf Gläser mit vergifteter Babynahrung wiesen die Täter demnach in einem Erpresserschreiben hin. Sie seien gefunden worden und hätten Ethylenglycol, das unter anderem als Kühlflüssigkeit verwendet wird, enthalten. "Es wurde in die Nahrung eingerührt", sagte Ministerialrätin Petra Mock am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Konstanz. Es handle sich um eine klare, süß schmeckende Flüssigkeit. "Schon 30 Milliliter sind bei Erwachsenen gesundheitsgefährdend", sagte sie. Ethylenglycol müsse aber nicht tödlich sein, wenn rechtzeitig ärztlich dagegen vorgegangen werde, so Mock.

Täter "sehr skrupellos"
Die Warnung vor vergifteten Lebensmitteln dürfe aber nicht auf Babynahrung beschränkt bleiben, sagte Polizeivizepräsident Uwe Stürmer. In dem Erpresserschreiben waren demnach keine bestimmten Lebensmittel genannt. Zudem drohten der oder die Täter damit, deutschland- oder auch europaweit vergiftete Produkte in den Handel zu bringen. "Wir nehmen den oder die Täter ernst", sagte Stürmer. Es sei davon auszugehen, dass diese "sehr skrupellos" seien.

Die Ermittler baten Kunden, beim Kauf von Produkten auf mögliche Manipulationen zu achten. "Es besteht aber kein Anlass zu Panik und Hysterie", sagte Stürmer. Die Behörden rieten dazu, auf Beschädigungen an Produktverpackungen zu achten und das Geschäft darüber gegebenenfalls zu informieren. Bei Gläsern etwa sollen Kunden unter anderem darauf achten, ob der normalerweise vorhandene Unterdruck gegeben ist. Dieser lässt sich daran erkennen, dass der Deckel nach innen gewölbt und beim Öffnen ein Knacken zu hören ist.

Bei dem Verdächtigen, nach dem die Behörden fahnden, soll es sich laut dem Polizeivizepräsidenten mit "sehr großer Wahrscheinlichkeit" um den Mann handeln, der die Gläser mit vergifteter Babynahrung in die Geschäfte in Friedrichshafen brachte.

Vorarlberger Behörden mit deutschen Kollegen in Kontakt
Der Fall geht jedoch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Eine internationale Fahndung nach dem Erpresser, vor allem in Österreich und der Schweiz, läuft, hieß es. Zudem stehen auch die Behörden in Vorarlberg mit den zuständigen deutschen Kollegen in Kontakt.

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