"Neuanfang" in Linz:

Eventfläche statt Dauerparkplatz in Urfahr

Oberösterreich
07.09.2017 05:00

Ein großer Tag für die Stadt Linz und ihr Umland: Nachdem der Gebührenparkplatz nun scheiterte, soll heute, Donnerstag, über die Zukunft des Jahrmarktareals entschieden werden. SPÖ-Stadtchef Klaus Luger beruft die Stadtregierung zu einem runden Tisch ein. Die Zeichen stehen auf Neubeginn, wie die "Krone" vorab aus den Fraktionen erfuhr...

  • SPÖ: Dass der Parkplatz gesperrt wird, ist fix. Der Bescheid wurde am Montag zugestellt und ist in 14 Tagen auch rechtsgültig. Bürgermeister Klaus Luger will daher von allen Fraktionen hören, ob sie Bemühungen um einen Dauerparkplatz, also einen Antrag auf Flächenumwidmung, wünschen, oder ob das Gelände anders genutzt werden soll. Und wenn ja, wie? Tabu seien eine Begrünung und eine Bebauung.
  • FPÖ: Planungsstadtrat Markus Hein schließt eine schrittweise Umwidmung, die ja immer wieder im Raum stand, aus: "Das wäre eine Umgehung der Umweltverträglichkeitsprüfung und das wäre Wahnsinn." Er will dem Parkplatz "nicht nachplärren": Hein ist für einen offenen Ideenwettbewerb, erwartet sich zudem konkrete Vorschläge vom ÖVP-Marktreferenten Bernhard Baier. Er selbst kann sich am Areal einen Weihnachtsmarkt mit Eislauffläche vorstellen oder etwa, den Hamburger Fischmarkt nach Linz an die Donau zu holen.

ÖVP und Grüne pochen auf Alternativen für die Pendler

  • ÖVP: Stadtvize Bernhard Baier sagt laut "Ja" zur Neugestaltung, die ja seit Jahren von der ÖVP gefordert wird. Derzeit wird die Fläche 20 Wochen pro Jahr für Events genutzt. "Nach Jahren des Stillstands dürfte die Zeit nun auch für die anderen Parteien reif sein, das Gelände schrittweise als Freizeit- und Marktgelände weiterzuentwickeln", so Baier, der aber betont, dass es keine überfallsartige Sperre ohne Zwischenlösung geben darf. Hein sei hier gefordert.
  • Grüne: "Keine großen Erwartungen" hat Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) an den runden Tisch. Ein Dauerparkplatz komme für sie nicht in Frage: "Aber statt noch ewig darüber zu trenzen, sollten wir unsere Energie in die Frage stecken, wie wir Park-and-ride-Flächen im Umland bekommen, Busspuren verordnen und das Umweltticket im Großraum Linz einführen können."

"Die Fläche schreit nach einer Neugestaltung"

Eine ähnliche Ansicht wie die Grünen hat Umweltanwalt Martin Donat, der eine Empfehlung zur weiteren Vorgehensweise am Jahrmarktgelände abgibt.

Wie stehen Sie zu einer Umwidmung der Fläche, Herr Donat?
Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wäre nötig, da bin ich sicher. Sonst eine strategische Umweltprüfung, außer, man würde das umgehen. Da bewegt man sich aber auf sehr dünnem Eis.
Wie lange würde so ein Verfahren wohl dauern?
Etwa ein Jahr, bei Einsprüchen wären auch bis zu drei Jahre möglich.
Sie würden den Erhalt des Parkplatzes also nicht unbedingt erzwingen?
Nein. Diese Asphaltfläche schreit nach Stadtentwicklung. Realistisch gesehen trifft die Sperre der rund 1200 Parkplätze 1 bis 2 Prozent der täglich einpendelnden Personen. Park-and-ride-Plätze im Umland wären wichtiger, auch zusätzliche Busspuren und eine gute Lösung für die Mühlkreisbahn.
Den Parkplatz könnte auch die Änderung des Raumordnungsgesetzes durch das Land retten.
Wie gesagt: Klüger wäre aus meiner Sicht, sich auf Alternativen zu konzentrieren, nicht juristisch fragwürdige Adaptierungen.

Lisa Prearo, Kronen Zeitung

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