Nach 0:1 in Wales

Koller vor Abgang? "Weiß nicht, wie's weitergeht"

Sport
03.09.2017 12:01

Die Enttäuschung stand Österreichs Teamchef Marcel Koller ins Gesicht geschrieben, als er am Samstag die 0:1-Niederlage in Cardiff gegen Wales analysieren musste. Was das De-Facto-Aus in der WM-Quali für seine persönliche Zukunft bedeutet? Vielerorts wird gemunkelt, dass sein Abschied vom ÖFB bevorsteht. Koller selbst meinte am Samstag dazu nur: "Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht."

Die WM-Qualifikation hat der Teamchef jedenfalls so gut wie abgehakt. Bei sieben Punkten Rückstand auf Platz eins und fünf Zähler auf Rang zwei ist die letzte realistische Hoffnung auf eine WM-Teilnahme 2018 schon drei Runden vor Schluss dahin, wie auch der 56-Jährige eingestand. "Natürlich ist es schwierig, dass wir das noch erreichen, da muss alles supergut für  uns laufen. Da sind wir realistisch", sagte Koller. Vorerst richtete der Coach den Blick auf die noch ausstehenden Partien, die erste davon am Dienstag im wohl nur spärlich gefüllten Happel-Stadion gegen Georgien. "Es sind noch drei Spiele. Für Österreich ist es wichtig, dass die gut ablaufen."

"Noch keine Gedanken über Zukunft gemacht"
Ob Koller jedoch in den Matches am 6. Oktober in Wien gegen Serbien und drei Tage später in Chisinau gegen die Republik Moldau noch auf der Bank sitzen wird, ist offen. Sein Vertrag läuft zwar bis Jahresende, ein vorzeitiger Abschied des seit November 2011 amtierenden Teamchefs scheint aber nicht ausgeschlossen. "Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, wie es weitergeht. Jetzt ist es noch zu früh", erklärte der Schweizer kurz nach Spielende. 

Die ÖFB-Auswahl liegt derzeit hinter drei Teams, die keineswegs übermächtig sind - dennoch holte sie in insgesamt fünf Duellen mit Serbien, Irland und Wales nur zwei Punkte. Dass es auch in Cardiff wieder nicht klappte, lag laut Koller einmal mehr an mangelnder Effizienz. "Wir haben eine sehr gute erste Hälfte gespielt und aus drei Möglichkeiten leider kein Tor geschossen."

Neben der fehlenden Kaltschnäuzigkeit ziehen sich auch Aussetzer in der Defensive wie in Roter Faden durch die Qualifikation. "Beim Gegentor haben wir zu viele Fehler gemacht", gab Koller zu. 

Misere begann mit Wiederanpfiff
Die Misere in Cardiff begann schon mit Wiederanpfiff, als die Waliser viel besser in die Partie fanden - wohl auch durch die Umstellung von Dreier- auf Viererkette. Sich selbst wollte Koller in dieser Phase keinen Fehler vorwerfen. "Nach 15, 20 Minuten war wieder Ruhe drin und wir haben versucht, zu spielen. Große Torgefahr von Wales war da nicht vorhanden." Das traf aber auch auf Österreich zu - dem Ausgleich kamen David Alaba und Co. nicht mehr nahe. "Wir konnten dann keine Möglichkeiten mehr herausspielen", sagte Koller.

Auch deshalb war der Frust nach dem Schlusspfiff groß. "Wenn du in der ersten Hälfte Möglichkeiten herausspielst, aber kein Tor erzielst, und wenn du dann verlierst und siehst, wie die Spieler versuchen, alles rauszuhauen, ist man selber enttäuscht und macht sich Überlegungen, was hätte man ändern oder zusätzlich machen können", erklärte Koller.

"Danso hat gut trainiert"
Möglicherweise grübelte der Teamchef über die Einwechslung von Kevin Danso für den verletzten Sebastian Prödl. Der 18-jährige Debütant, der gemeinsam mit Aleksandar Dragovic an der Entstehung des 0:1 beteiligt war, hat in dieser Saison noch keinen Profi-Einsatz für Augsburg absolviert. "Aber er hat die ganze Woche gut trainiert und war vorher schon dabei. Wöber war ein bisschen angeschlagen und das erste Mal dabei", sagte Koller.

Das Tor des 17-jährigen Benjamin Woodburn war letztlich nur einer von vielen selbst verschuldeten Tiefschlägen, die das ÖFB-Team den ersten WM-Start seit 1998 kosten wird. "Vielleicht fehlt bei dem einen oder anderen noch die Erfahrung", vermutete Koller im Rückblick auf die bisherige Qualifikation.

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(Bild: KMM)



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