Vor Galapagos-Inseln

Auf Schiff aus China mehr als 6600 Haie entdeckt

Tierecke
28.08.2017 12:07

An Bord eines vor den Galapagos-Inseln gestoppten Schiffes aus China haben die Behörden mehr als 6600 Haie entdeckt, darunter auch vom Aussterben bedrohte Arten. Auf der 98 Meter langen Fu Yuan Yu Leng 999 hätten sich 6623 Haie befunden, teilte die Nationalparkverwaltung des zu Ecuador gehörenden Pazifik-Archipels am Sonntag mit. Die Besatzung des Schiffs ist zu Haftstrafen verurteilt worden.

Das chinesische Schiff war Mitte August gestoppt worden, als es illegal vor der als Weltnaturerbe eingestuften Inselgruppe kreuzte, deren einzigartige Tier- und Pflanzenwelt einst den britischen Forscher Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie inspirierte. 138.000 Quadratkilometer Ozean sind dort geschützt. Es ist das größte Meeresschutzgebiet der Erde.

An Bord hatte das Schiff rund 300 Tonnen Fisch, darunter mehr als 6600 Haie. Unter diesen waren auch vom Aussterben bedrohte Arten wie der Hammerhai und der Großäugige Fuchshai. Haiflossen gelten in Asien als besondere Delikatesse.

Haftstrafen für 20-köpfige Crew des Schiffes
Die 20-köpfige Besatzung ist in Ecuador wegen des illegalen Fangs seltener Haie rund um die Galapagos-Inseln zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Gegen den Kapitän des Schiffes wurde die Höchststrafe in Höhe von vier Jahren verhängt, drei weitere Besatzungsmitglieder sollen drei Jahre ins Gefängnis. Der Reeder muss ein Millionen-Bußgeld zahlen.

Der Leiter des Galapagos-Nationalparks sprach von einem "historischen Präzedenzfall". Mit der Verurteilung zu vier Jahren Haft wurde gegen den Schiffskapitän die Höchststrafe für das Delikt der Zerstörung von geschützter Flora und Fauna verhängt. Seine drei Offiziere wurden zu jeweils drei Jahren verurteilt, die übrigen 16 Seeleute an Bord zu je einem Jahr Gefängnis. Dem Reeder wurde ein Bußgeld in Höhe von 5,9 Millionen Dollar (umgerechnet rund 4,9 Millionen Euro) auferlegt, zu zahlen an den Galapagos-Nationalpark.

Nationalparkdirektor Walter Bustos sagte nach dem Urteil: "Nach der von uns empfundenen enormen Empörung gleicht das den erlittenen Schaden aus, denn nun gibt es einen historischen Präzedenzfall." Der ecuadorianische Umweltminister Tarsicio Granizo twitterte: "Null Toleranz für Umweltverbrechen!"

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